Während in Paris Menschen aus ganz Europa in Gedenken an die Ermordung des PKK-Gründungsmitglieds Sakine Cansız, der Vertreterin des Kurdistan Nationalkongresses KNK in Frankreich, Fidan Doğan, und der Jugendaktivistin Leyla Şaylemez auf die Straße gingen und Rechenschaft für die Morde forderten, fanden ebenfalls Protestaktionen in verschiedenen europäischen Städten statt.
Tausende in Bologna auf der Straße
In Bologna riefen Solidaritätsgruppen und feministische Initiativen zu einer Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam mit der Revolution von Rojava – Frauen, Leben, Freiheit“ auf. Viele der mehreren Tausend Teilnehmer*innen trugen Bilder der drei vom türkischen Geheimdienst MIT ermordeten Revolutionärinnen. Die Frauen von Jineoloji Italia und Non una Di Meno führten die Demonstration an. Sie performten „Las Tesis“, „Der Vergewaltiger bist du“ und riefen in Bezug auf den türkischen Regimechef Erdoğan: „Der Mörder, der Besatzer, der Diktator, bist du.“ Auch Aktivist*innen der Protestbewegung gegen die Schnellbahnstrecke TAV nahmen an der Demonstration teil.
Kundgebung in Helsinki
In Helsinki organisierte der Frauenrat Ronak und der kurdische Dachverband NCDK eine Kundgebung. Sie gedachten der Ermordeten von Paris und der drei 2016 in Silopiya von „Sicherheitskräften“ ermordeten kurdischen Politikerinnen Sêvê Demir, Fatma Uyar und Pakize Nayir.
Demonstration in Stockholm
Auch in Stockholm versammelten sich Aktivist*innen in Gedenken an Sara, Leyla und Fidan. Sie riefen immer wieder „Wir fordern Gerechtigkeit“. Ayşe Göktepe von der Frauenunion Sara sprach direkt die französische Regierung an und sagte: „Wenn ihr die Täter der Morde nicht ermittelt, dann seid ihr Komplizen. Euer Schweigen bestätigt eure Komplizenschaft.“
Proteste in Wien
Nach einer Schweigeminute zogen die Aktivist*innen unter den Parolen „Mörder Erdoğan“ durch die Straßen zum französischen Konsulat in der österreichischen Hauptstadt Wien. Dort legten die Demonstrant*innen einen schwarzen Kranz nieder und hielten eine Kundgebung ab, auf der auf die Verantwortung der französischen Regierung bei der Vertuschung der Morde hingewiesen wurde.