Proteste gegen Angriffe auf Rojava in Europa

Die Proteste gegen die türkischen Angriffe auf Rojava gehen weiter. Vielerorts fanden Demonstrationen und kreative Protestaktionen statt.

Während täglich neue Angriffe auf die zivile Infrastruktur in Nord- und Ostsyrien stattfinden, gehen auch die Proteste weiter. Die kurdische Jugendbewegung organisierte am Sonntag unter anderem in Hamburg, Köln, Bern und Avignon kreative Aktionen und Demonstrationen.

Demonstration in Hamburg

In Hamburg hatte die kurdische Jugendbewegung zu einem Protestmarsch aufgerufen. Die Aktivist:innen zogen unter Fahnen von YPG und YPJ sowie von Rojava lautstark durch die Stadt. Immer wieder wurden Rufe wie „Es lebe der Widerstand von Rojava“ laut, Passant:innen unterstützten die Demonstrierenden mit Applaus.

Auf der Abschlusskundgebung ergriff Mehmet Can im Namen der Jugendbewegung das Wort und erklärte: „Der türkische Staat versucht, das in Rojava aufgebaute demokratische, ökologische und frauenbefreiende Paradigma zu vernichten. Wir werden diese Angriffe auf unser Volk nicht unbeantwortet lassen.“

Can kritisierte die deutschen Waffenlieferungen an die Türkei und das Schweigen der Bundesregierung zu den Angriffen auf Nord- und Ostsyrien und rief die in Deutschland lebenden Menschen dazu auf, die Stimme des kurdischen Volkes zu verstärken und gemeinsam gegen die Angriffe aufzustehen.

Köln: Erfolgreicher ziviler Ungehorsam bei internationalem Boxturnier

In Köln nurtzen Mitglieder der kurdischen Jugend auf dem internationalen Boxturnier Universum Fight Night die anwesende Öffentlichkeit, um auf die Angriffe gegen Nord- und Ostsyrien mit Parolen und Fahnen aufmerksam zu machen. Am Ende des Boxkampfes ergriff der Vorsitzende von Universum Boxing, Ismail Özen-Otto, das Wort und erklärte: „Heute finden im Nahen Osten, in Rojava, große Massaker statt. Ich möchte das dies aufhört. Wir wollen keinen Krieg, wir wollen Frieden.“


Demonstration in Kassel

Eine Gruppe von Aktivist:innen zog mit Transparenten, bengalischen Feuern und unter Parolen durch Kassel. Immer wieder riefen die Aktivist:innen „Jin, Jiyan, Azadî“ und „Es lebe der Widerstand der Guerilla“. Die Teilnehmenden solidarisierten sich mit dem Widerstand der kurdischen Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten und den kämpfenden Gefangenen in türkischen Haftanstalten.


Kundgebung in Bern

In Bern versammelten sich Aktivist:innen der kurdischen Jugendbewegung und von Young Struggle, um gegen die Angriffe auf Rojava zu protestieren. In einem Redebeitrag hieß es: „Wir werden unseren Kampf ohne Pause fortsetzen, bis Rêber Apo frei ist und Europa sich nicht mehr taub und stumm stellt, unsere Stimme hört und sich gegen die Angriffe auf Rojava stellt.“


Demonstration in Avignon

Auch in der französischen Stadt Avignon fand eine Demonstration gegen die türkischen Angriffe statt. Die Protestierenden richteten ihre Rufe gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und die türkische Aggression gegen Rojava und Südkurdistan.