PKK-und PAJK-Gefangene: Protestsuizide müssen aufhören

Im Namen der Gefangenen aus PKK- und PAJK-Verfahren in der Türkei hat Deniz Kaya eine Erklärung zu den Protestsuiziden abgegeben: „Individualistische, emotionale, unorganisierte Reaktionen führen zu einem der eigenen Realität nicht angemessenen Ansatz.“

Im Namen der Hungerstreikenden aus PKK- und PAJK-Verfahren in der Türkei hat deren Sprecher Deniz Kaya eine Erklärung zu den sich häufenden Protestsuiziden gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan abgegeben. Kaya fordert, dass der Freitod als Aktionsform aufhören müsse und erklärte: „Individualistische, emotionale und unorganisierte Reaktionen führen zu einem der eigenen Realität nicht angemessenen Ansatz.“

‚Individualistische, emotionale Aktionen sind falsche Herangehensweise‘

Im Moment befinden sich tausende Gefangene mit der Forderung nach dem Ende der Isolation von Abdullah Öcalan unter der Führung von Leyla Güven im unbefristeten Hungerstreik. In seiner Erklärung gedachte Kaya zunächst der politischen Gefangenen Zülküf Gezen, Ayten Beçet, Zehra SağlamMedya Çınar und dem Aktivisten Uğur Şakar, die ihrem Leben aus Protest ein Ende setzten. Anschließend erklärte er: „Man darf an das Leben und die Aktionen gegen die faschistische Mentalität nicht individualistisch und emotional herangehen. Unorganisierte Gefühle und Reaktionen führen zu einem der eigenen Realität nicht angemessenen Ansatz. Ein solcher Ansatz stellt einen behindernden Faktor dabei dar, auf der Linie der Realität des Vorsitzenden zu agieren. Wenn wir uns durch organsierteres Denken und Fühlen der Sache annehmen und dementsprechend handeln, können wir die Isolation der Völker und unserer Führung zerschlagen, dem Faschismus eine Niederlage zufügen und den Widerstand mit Erfolg krönen. Die Realität des Vorsitzenden zu begreifen, in Begriffe zu fassen und die Philosophie der Freiheit in sich aufzunehmen, kann durch gemeinsamen Widerstand und Verwirklichung im Leben umgesetzt werden. Abdullah Öcalan misst Aktionen, bei den sich Menschen selbst opfern, eine wichtige Bedeutung bei, sie müssen allerdings einmaligen Charakter haben. Alle Genoss*innen im Gefängnis sollten sich diesem Ansatz entsprechend verhalten.“

‚Gemeinsam gegen die Isolation stellen‘

Den Angehörigen von Zülküf Gezen, Ayten Beçet, Zehra Sağlam, Uğur Şakar und Medya Çınar sprach Deniz Kaya sein Mitgefühl aus. Weiter erklärte er: „Die Worte des Vaters unserer Freundin Ayten Beçet - Wenn sie heute mein Haus anzünden, dann werden sie Morgen deines anstecken -, sind bedeutungsvoll. Lasst uns deswegen alle gemeinsam gegen diese faschistische, mörderische Mentalität Widerstand leisten, die Isolation niederreißen und uns befreien.“ Kaya kündigte an, dass der Gefängniswiderstand fortgesetzt werde, bis die Forderungen erfüllt sind und richtete abschließend einen Appell an die Öffentlichkeit: „Ein weiteres Mal rufen wir unser Volk, die türkische und internationale Öffentlichkeit, die demokratischen Institutionen und alle Menschen, die von sich sagen, sie hätten ein Gewissen dazu auf, zur Stimme der Hungerstreikenden zu werden, bevor es zu spät ist und zu weiteren Todesfällen kommt“.