PAJK fordert Ende der Selbsttötungen von Gefangenen
Die Gefängnis-Koordination der Partei der freien Frauen Kurdistans (PAJK) hat an die politischen Gefangenen appelliert und fordert das Ende der Selbsttötungen.
Die Gefängnis-Koordination der Partei der freien Frauen Kurdistans (PAJK) hat an die politischen Gefangenen appelliert und fordert das Ende der Selbsttötungen.
Mit Medya Çınar, die sich heute Morgen im Hochsicherheitsgefängnis von Mêrdîn (Mardin) das Leben genommen hat, sind es bereits vier politische Gefangene, die aus Protest gegen die verschärften Isolationshaftbedingungen des PKK-Gründers Abdullah Öcalan ihrem Leben ein Ende setzten. Zuvor beendeten die Gefangenen Zülküf Gezen, Ayten Beçet und Zehra Sağlam ihr Leben, um auf die anhaltende Isolation aufmerksam zu machen, die Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali auferlegt wird.
Die Gefängnis-Koordination der Partei der freien Frauen Kurdistans (Partiya Azadiya Jin a Kurdistan, PAJK) appelliert nun an die in der Türkei inhaftierten Gefangenen aus PKK- und PAJK-Verfahren und fordert das sofortige Ende der Selbsttötungen. In einem am Montag an die Öffentlichkeit gelangten Aufruf heißt es: „Unser Widerstand, der mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation des Vorsitzenden Abdullah Öcalan eingeleitet wurde, hält seit vier Monaten an. Am 1. März weitete sich die von Leyla Güven initiierte Widerstandsbewegung aus – Tausende Gefangene nehmen am Hungerstreik teil. Diese Aktionen führten in der Gesellschaft und der Weltöffentlichkeit zu einer großen Solidarität.
Der Kampf, der in den Gefängnissen, in Europa und in Kurdistan geführt wird, ist bereits ein Akt der Selbstopferung. Es ist eine Phase des Widerstands, in der alles auf eine Karte gesetzt wird. Seit Monaten überlassen die streikenden Aktivistinnen und Aktivisten ihren Körper dem Hunger, um die Isolation des Vorsitzenden zu durchbrechen. Dies ist die Bereitschaft zur Selbstopferung. Der entschlossene Widerstand ist ein historischer Wegbereiter im Sinne der Abrechnung mit dem Faschismus.
Wir sprechen uns dagegen aus, dass unsere kämpfenden Freundinnen und Freunde – ob in den Gefängnissen oder draußen – andere Wege der Opferung einschlagen. Es scheint, als werde versucht, den Akt der Selbsttötung als Aktionslinie hervorzubringen. Unsere Freund*innen in den Gefängnissen kommen ihrer Verantwortung mit einem großen Pflichtbewusstsein nach. Alles weitere liegt an der Gesellschaft, den Frauen und der Jugend, demokratischen, linken und sozialistischen Kreisen und an allen Menschen, die ein Gewissen haben. Wir appellieren an unsere Genossinnen und Genossen in den Gefängnissen: Wählt nicht die Selbsttötung als Protestform.
Wir gedenken in Respekt unserer Freundin Zehra Sağlam, die Erinnerung an sie wird uns in unserem Widerstand begleiten.“