PKK: Massaker von Paris war Rache für Sieg der Guerilla im Zap

Das Exekutivkomitee der PKK macht den türkischen Staat und seinen Geheimdienst MIT für das neue Massaker in Paris verantwortlich. Es habe sich dabei um eine Racheaktion wegen der Niederlage der türkischen Armee in der Zap-Region gehandelt.

Am 25. November begann die Guerilla in der Zap-Region in Südkurdistan eine Offensive, die zu einem Teilrückzug der türkischen Armee führte. Die für das AKP/MHP-Regime bittere Niederlage ist von einer Repressionswelle in der Türkei und Nordkurdistan begleitet. Die PKK sieht in dem Massaker vom 23. Dezember in Paris, bei dem Emine Kara (Evîn Goyî), Şirîn Aydın (Mîr Perwer) und Abdurrahman Kızıl vor dem Ahmet-Kaya-Kulturzentrum erschossen wurden, ebenfalls eine Racheaktion des türkischen Staates.

Das Exekutivkomitee der PKK erklärt: „Wir haben aus der Erklärung des Pressezentrums der Volksverteidigungskräfte (HPG) vom 25. Dezember erfahren, dass die faschistische AKP/MHP-Diktatur ihre Kräfte von vielen Stellungen östlich und westlich des Zap, einer Region, die sie seit dem 14. April angreift und zu besetzen versucht, zurückgezogen hat. Acht Monate lang musste die türkische Armee angesichts des Widerstands der HPG und YJA Star schwere Schläge einstecken. Sie konnte ihre Tausenden von Toten nicht einmal bergen und übergoss viele mit Benzin und verbrannte sie. Obwohl die türkische Armee alle Arten von verbotenen Waffen und Giftgas einsetzte, konnte sie den Schlägen der Guerilla nicht standhalten. Trotz dieser Kriegsverbrechen musste sie fliehen, ohne sich auch nur umzudrehen. Die Pläne des AKP/MHP-Faschismus, die Guerilla zu zerschlagen und die Medya-Verteidigungsgebiete zu besetzen, waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Sie zerbrachen im achten Kriegsmonat, da die Armee nicht in der Lage war, den ab dem 25. November begonnenen revolutionären Guerillaoperationen standzuhalten. Die türkische Armee zog sich infolgedessen von Dutzenden von Stellungen zurück.

Ein Beweis für den Sieg der Guerilla“

Diese Situation bedeutet zweifellos, dass die Kämpfer:innen der HPG und YJA Star einen historischen Sieg errungen haben. Sie ist der Beweis für den Sieg des Guerillawiderstands. Nach der Niederlage im Februar 2008 ist dies die zweite große Niederlage der türkischen Armee in der Region Zap. So wie die Niederlage von Kobanê der Anfang vom Ende für die faschistischen IS-Horden war, ist die Niederlage im Zap der Anfang vom Ende des mit dem IS verbrüderten AKP/MHP-Faschismus. Der AKP/MHP-Faschismus, der von der Guerilla im Zap besiegt wurde, wird von der demokratischen Politik in Nordkurdistan und in der Türkei besiegt und auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen werden.

Gratulation an die Guerilla“

Auf dieser Grundlage grüßen wir die Guerillakämpfer:innen in Zap, Avaşîn und Metîna, die unserem patriotischen Volk und der fortschrittlichen Menschheit einen so historischen Sieg beschert haben. Wir beglückwünschen das Zentralkommando der HPG und der YJA Star und alle Guerillakämpfer:innen zu diesem historischen Triumph und wünschen ihnen weiterhin Erfolg und Sieg. Wir gedenken der mutigen Gefallenen dieses historischen Widerstands und Sieges mit Respekt, Liebe und Dankbarkeit. Sie sind der Stolz unseres Volkes und der ganzen Menschheit. Sie sind die Schöpfer und Vertreter des neuen freien Lebens auf der apoistischen Freiheitslinie. Solange die Freiheit der Frauen, das freie kurdische Leben und die freie Menschheit existieren, werden unsere heldenhaften Gefallenen als unsterbliche Symbole der freien Menschheit weiterleben.

Racheaktionen“

Seit dem 25. November sehen wir, dass die AKP/MHP-Diktatur angesichts ihrer Niederlage gegenüber der Guerilla zu Racheaktionen an der Zivilbevölkerung und insbesondere den Frauenstrukturen greift. Gleichzeitig wurde die Isolation auf Imrali verschärft und die Kerker in der Türkei wurden in Folter und Mordzentren umgewandelt. Die Diktatur ist zu Terroranschlägen bis hin zu Massakern in Nordkurdistan, der Türkei und im Ausland übergegangen. Es ist klar, dass das Verbotsverfahren gegen die Demokratische Partei der Völker (HDP) und die Angriffe auf die Partei der Demokratischen Regionen (DBP), die Verhaftung der freien Pressevertreter:innen und patriotischer Künstler:innen, die Unterdrückung, Folter und Verhaftung von Frauen, die für die Freiheit kämpfen, Teil dieses Angriffs sind. Der Angriff auf das kurdische Kulturzentrum Ahmet Kaya in Paris am 23. Dezember und die verabscheuungswürdige Ermordung der Genossin Evîn Goyî, einer sehr wertvollen Aktivistin unserer Partei, die Mitglied des Exekutivrates der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) war, sowie zweier kurdischer Patrioten namens Abdurrahman Kızıl und Mîr Perwer sind niederträchtige Angriffe des AKP/MHP-Regimes angesichts seiner Niederlage in der Zap-Region.

Das Regime fürchtet unser Volk und unsere Freund:innen auch im Ausland“

Es ist ganz klar, dass die faschistischen AKP/MHP-Verbrecher, die sich gegen die Freiheitsguerilla Kurdistans nicht behaupten konnten und eine Niederlage nach der anderen erlitten haben, versuchen, dies an unserer Zivilbevölkerung und insbesondere den für Freiheit kämpfenden Frauen auszulassen. Wenn das Regime in Kurdistan keine Ergebnisse erzielen kann, dann wird unser Volk im Ausland angegriffen. Die Regierung hat also Angst vor unserem Volk und unseren Freund:innen im Ausland, die vereint mit dem Guerilla- und Volkswiderstand in unserem Land stehen. Sie hat auch große Angst vor den Vorreiterinnen des Freiheitskampfes. Die Regierung befindet sich angesichts dessen jeden Tag mehr und mehr in einem Prozess des Zusammenbruchs.

Das Massaker von Paris wurde vom MIT geplant und umgesetzt“

Als Bewegung und Volk wissen wir sehr wohl, dass das Massaker vom 23. Dezember eine Fortsetzung des Massakers vom 9. Januar 2013 in Paris ist. Diejenigen, die die Genossinnen Sara, Rojbîn und Ronahî am 9. Januar 2013 in Paris ermordeten, ermordeten zehn Jahre später, am 23. Dezember 2022, die Genossin Evîn Goyî und zwei kurdische Patrioten in Paris. Die Entscheidung für dieses Massaker wurde von der Regierung Tayyip Erdoğan getroffen und es wurde von dieser Regierung angeordnet. Das Massaker wurde vom MIT unter Hakan Fidan geplant und durchgeführt. Es ist hier nicht wichtig, wer der Schütze war und wie er vorbereitet war. Auch die Situation des Schützen ist ähnlich. Er ist offensichtlich sehr gut vorbereitet worden. Der Versuch, diesen Vorfall anders darzustellen, ist zwecklos. Die Kurd:innen und die demokratische Öffentlichkeit werden den Bemühungen, die Wahrheit zu verdrehen, niemals Glauben schenken oder diese hinnehmen. Die derzeitige französische Regierung muss diese Tatsache anerkennen und die wahren Schuldigen aufdecken, sie vor Gericht stellen und zur Rechenschaft ziehen. Sie muss wissen, wie sie die Sicherheit der Vertreter:innen des kurdischen Volkes in Frankreich gewährleisten kann, die heldenhaft gegen den IS gekämpft und das französische Volk vor dieser Geißel geschützt haben. Wäre das Massaker vom 9. Januar 2013 in einem echten, gerechten Verfahren untersucht worden, hätte es das Massaker vom 23. Dezember mit Sicherheit nicht gegeben. Das Fehlen eines echten Ermittlungsverfahrens in Bezug auf das Massaker vom 23. Dezember wird die Tür für neue Massaker offenhalten. Diese Tatsache bürdet dem französischen Staat und der Regierung eine bedeutende Verantwortung auf.

Wir grüßen die Menschen, die nach Paris geströmt sind“

Unser Volk und unsere Freund:innen sind ihrer Verantwortung als demokratische Gesellschaft gerecht geworden. Sie sind angesichts des Massakers nach Paris geströmt und von ganzem Herzen für die Gefallenen eingetreten. Durch ihr äußerst umsichtiges und besonnenes Verhalten konnten sie alle Arten von Provokationsversuchen zunichtemachen. Wir begrüßen diese sehr bewusste und organisierte Haltung und das Verhalten unseres Volks und unserer Freund:innen. Wir sind davon überzeugt, dass sie ihre Aktionen für Freiheit und Demokratie fortsetzen werden, bis das Massaker aufgeklärt ist und die faschistischen Mörderbanden, die sich in Paris und anderen Gebieten Europas eingenistet haben, entlarvt sind.

Unsere Rache ist sicher“

Wir gedenken unserer im zweiten Pariser Massaker Gefallenen in Respekt, Liebe und Dankbarkeit und teilen den Schmerz ihrer Familien und unseres gesamten Volkes. Die Genossin Evîn Goyî, diese schöne und tapfere Tochter Botans, hat ihr ganzes Leben dem Freiheitskampf auf der apoistischen Linie der Opferbereitschaft gewidmet. Sie setzte sich mit ganzem Herzen für die Freiheit des kurdischen Volkes und der Frauen ein und stand immer an vorderster Front im Freiheitskampf. Sie leistete wertvolle Beiträge zum Kampf gegen die Geißel der Menschheit, die faschistischen IS-Söldner. Indem sie kämpfte, wurde sie frei, indem sie sich befreite, wurde sie schön, und sie wurde von unserem Volk und ihren Genoss:innen geliebt. Als Partei und Volk werden wir dieser wertvollen Freundin stets ein ehrendes Andenken bewahren, und wir werden ihre Ziele erreichen, indem wir sie rächen.

Wir müssen immer wachsam und vorbereitet sein“

Es ist ganz klar: Als Bewegung und Volk, als Frauen und Jugendliche, als Guerillakämpfer:innen werden wir immer wachsam sein. Wie man sagt: Das Wasser mag still sein, aber der Feind schläft nicht! Wir werden immer wachsam und vorsichtig gegenüber dem betrügerischen, heimtückischen und mörderischen Feind sein. Wir werden wachsam sein und uns gegen alle Arten von Lügen, Tricks und Täuschungen im Rahmen des Spezialkriegs wappnen. All dies gilt sowohl für unser Volk und seine Freund:innen im Ausland als auch für alle vier Teile Kurdistans. Im Gedenken an die Gefallenen von Paris müssen wir immer wach, organisiert, vorbereitet und kämpferisch sein. Wir müssen unseren Kampf für die physische Freiheit von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] in allen Bereichen viel stärker entwickeln.

Wir gedenken erneut voll Respekt unserer Pariser Gefallenen und erklären, dass wir sie in unserem Freiheitskampf, der von Sieg zu Sieg führt, immer lebendig halten werden. Wir rufen unser ganzes Volk und seine Freund:innen auf, auf dieser Grundlage ihre Aufgaben noch stärker wahrzunehmen und unseren Kampf zum Sturz des Faschismus und zur Durchbrechung der Isolation auf allen Gebieten weiter zu verstärken!“