Besatzer bombardieren Dörfer von Minbic
Die türkische Armee hat erneut Siedlungsgebiete im Umland von Minbic bombardiert. Der Militärrat zählte mehr als 30 Einschläge von Artilleriegeschossen.
Die türkische Armee hat erneut Siedlungsgebiete im Umland von Minbic bombardiert. Der Militärrat zählte mehr als 30 Einschläge von Artilleriegeschossen.
Neuerliche Angriffe der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Proxytruppen auf Dörfer nahe der nordsyrischen Metropole Minbic (Manbidsch) haben am Montag Panik bei der Zivilbevölkerung ausgelöst. Menschen wurden nach bisherigem Stand nicht verletzt, allerdings führten die Attacken laut dem Militärrat von Minbic zu Sachschäden.
Ziel der am frühen Morgen eingesetzten Angriffswelle waren nach Angaben des den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) angeschlossenen Militärrats die nördlich beziehungsweise nordöstlich von Minbic gelegenen Dörfer Al-Masi, Awn Dadat, Tokhar und Hoshariya. Mindestens 32 Artilleriegranaten seien in den vier Ortschaften eingeschlagen und hätten teilweise auch Häuser getroffen. „Die Geschosse rissen Löcher in Mauern und ließen Fensterscheiben zu Bruch gehen“, hieß es von Seiten des Militärrats. Außerdem seien ein Stromgenerator und ein Motorrad abgebrannt.
Bilder der Zerstörung in Minbic © ANHA
Strategisches Minbic
Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Nordsyrien ein. Die von der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens (DAANES) administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte. Für die Verteidigung Minbics sorgen neben dem Militärrat auch die Enîya Kurdan (Kurdische Front) und die Revolutionäre Brigade Idlib.
Zermürbungskrieg gegen Minbic
Seit Minbic 2022 vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als primäres Angriffsziel für eine neuerliche Invasion in Nord- und Ostsyrien benannt wurde, wird der Zermürbungskrieg gegen die Stadt verschärft. Regelmäßig kommt es dort zu Angriffen der türkischen Armee und verbündeter Dschihadistenmilizen sowie Infiltrierungsversuchen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung der Bevölkerung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten. Auch Positionen der QSD werden immer wieder unter Beschuss gesetzt. Die internationale Gemeinschaft ignoriert die Verbrechen der Türkei in ihrem Nachbarland.