Jineolojî-Veranstaltung in Indonesien
In Indonesien hat eine Diskussion zum Thema Jineolojî stattgefunden. Organisiert wurde die Veranstaltung von Studierenden aus Westpapua.
In Indonesien hat eine Diskussion zum Thema Jineolojî stattgefunden. Organisiert wurde die Veranstaltung von Studierenden aus Westpapua.
Indonesien ist ein Staat, der strukturell der Türkei in vielem ähnelt. Es findet eine immer stärkere Islamisierung und ein Monismus statt, während viele Inseln des Riesenstaates unter Diskriminierung und mangelnder Autonomie leiden. Die Region Westpapua wurde von der Kolonialmacht Niederlande durch Indonesien übernommen, und die Bevölkerung führt seither einen bewaffneten Freiheitskampf. Das Patriarchat in Indonesien zeigt sich vielerorts auf brutale Art und Weise. LGBTI+-Personen leiden unter systematischer Diskriminierung und Kriminalisierung und Ehebruch wird mit Haft und Prügelstrafe geahndet. In der Provinz Aceh gilt die Scharia. Aber die Freiheitsideologie der Jineolojî erreicht auch diese Region.
Eine Gruppe von Studierenden aus Papua und Vertreter:innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen haben auf einer Veranstaltung über die aus der kurdischen Frauenbewegung hervorgegangene „Wissenschaft der Frau und des Lebens" diskutiert. Die Veranstaltung begann mit einer Präsentation über die Geschichte Mesopotamiens und Videos der Akademie für Jineolojî.
In der Diskussion wurden die Themen staatenlose Demokratie und Frauenbefreiungsideologie erörtert, wobei darauf hingewiesen wurde, dass der westliche Feminismus mit den Kämpfen in Indonesien und Papua wenig Anknüpfungspunkte hat. Gleichzeitig wurden Abdullah Öcalans Analysen und Kritiken am Realsozialismus diskutiert. Die von ABC und Arbeitnehmerorganisationen organisierte Veranstaltung ist die dritte ihrer Art in Indonesien.