Politische Festnahmen in Aydın

Im türkischen Küstenort Aydın sind sieben Personen von der Gendarmerie festgenommen worden. Der Vorgang steht im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen vermeintlichen Terrorverdachts, betroffen sind auch Kurden.

Angeblicher Terrorverdacht

Im Südwesten der Türkei sind am Sonntag sieben Personen von der Militärpolizei (Gendarmerie) festgenommen worden, darunter auch mehrere Kurden. Der Vorgang steht laut regierungsnaher Presse im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren der Oberstaatsanwaltschaft der Küstenmetropole Aydın wegen des vermeintlichen Terrorverdachts. Konkret sollen die Beschuldigten „Propaganda“ für die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die Kommunistische Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch (TKP/ML) und die Volksbefreiungspartei-Front der Türkei (THKP-C) gemacht haben. Letztere hat sich bereits 1972 aufgelöst.

Die Festnahmen gingen mit Razzien einher und fanden in den Bezirken Efeler, Didim, Germencik, Kuşadası und Söke statt. Die Betroffenen wurden zur sogenannten Antiterrorzentrale des Provinzkommandos der Gendarmerie in der Provinzhauptstadt Aydın gebracht, wo sie einem Verhör unterzogen wurden. Es wird erwartet, dass sie am Montag an ein örtliches Gericht überstellt werden.

Fast täglich Operationen und Festnahmen

In der Türkei finden nahezu täglich Festnahmeoperationen gegen die Opposition statt. Wer sich politisch, sozial oder zivilgesellschaftlich engagiert, weiß beim Einschlafen nie, ob am nächsten Morgen die Wohnungstür von der Polizei oder Armee eingeschlagen wird. Oftmals sind es Aktive und Handelnde der HDP-Nachfolgerin DEM, die aus dem Weg geräumt werden sollen. Der drittgrößten Kraft im türkischen Parlament wird Verbundenheit mit der PKK vorgeworfen. Die Partei weist die Vorwürfe zurück und kritisiert das Vorgehen gegen ihre Mitglieder und Unterstützende als politisch motiviert.