Nach Haft in Iran: Kurdischer Rapper Saman Yasin in Berlin

Nach zwei Jahren Haft in Iran: Der kurdische Rapper Saman Yasin ist nach Angaben der Schriftstellervereinigung PEN Berlin am Freitag in Deutschland gelandet. Ein Revolutionsgericht hatte ihn 2022 zum Tode verurteilt.

Während Jin-Jiyan-Azadî-Protesten verhaftet

Nach langer Haft in Iran ist der kurdische Rapper Saman Yasin in Deutschland. Ihr Ehrenmitglied Yasin sei seit Freitag in Berlin, teilte die Schriftstellervereinigung PEN Berlin gestern mit. Der 29-Jährige, der bürgerlich Saman Seydi heißt und aus Kirmaşan (Kermanschah) in Ostkurdistan stammt, wurde am Flughafen von der deutsch-iranischen Autorin Daniela Sepehri, PEN-Berlin-Mitglied und Mitinitiatorin des Patenschaftsprogramms für politische Gefangene in Iran, in Empfang genommen.

Saman Yasin war wegen seiner regimekritischen Texte im Oktober 2022 inhaftiert worden – kurz nach Beginn der „Jin Jiyan Azadî“-Proteste, die durch den Polizeimord an der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini ausgelöst worden waren. Im Zusammenhang mit den Protesten war der Musiker der „Feindschaft gegen Gott“ beschuldigt und von einem Revolutionsgericht in einem Schauprozess zum Tode verurteilt worden. Das Oberste Gericht gab zwar noch im selben Jahr einer Berufung statt, trotzdem blieb er bis Ende 2024 in Haft.

Im Gefängnis wurde Yasin laut PEN schwer gefoltert und misshandelt, unter anderem durch eine Scheinhinrichtung. Die Berliner Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help setzte sich seit seiner Verhaftung zusammen mit PEN Berlin und dem Bundestagsabgeordneten Carlos Kasper für eine Freilassung ein – der SPD-Politiker übernahm auch die Patenschaft für Yasin. Der Schriftstellerverband will den Rapper nun nach eigenen Angaben beim Einleben in Berlin unterstützen.