Kurdischer Sänger in Iran zum Tode verurteilt
Der kurdische Sänger und Rapper Saman Yasin ist von einem iranischen Gericht zum Tode verurteilt worden. Der Vorwurf: „Kriegsführung gegen Gott“.
Der kurdische Sänger und Rapper Saman Yasin ist von einem iranischen Gericht zum Tode verurteilt worden. Der Vorwurf: „Kriegsführung gegen Gott“.
Der kurdische Sänger und Rapper Saman Yasin ist von einem iranischen Gericht zum Tode verurteilt worden. Der Vorwurf: „Kriegsführung gegen Gott“. Der 27-Jährige, der bürgerlich Saman Seydi heißt und aus Kirmaşan (Kermanschah) stammt, wurde am 2. Oktober in Teheran festgenommen, weil er die Proteste gegen das Regime unterstützte. Nach Angaben der kurdischen Menschenrechtsorganisation Hengaw war er während seiner Haft in den letzten Wochen körperlicher und seelischer Folter ausgesetzt.
Die Anhörung von Yasin dauerte nur wenige Minuten und wurde im Staatsfernsehen veröffentlicht – eine altbewährte Taktik, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Einberufen für den Prozess wurde ein sogenanntes Revolutionsgericht. Richter Abolqasem Salavati, bekannt für seine schnellen Todesurteile gegen Oppositionelle, verlas elf Anklagepunkte, darunter auch „Korruption auf Erden“. Der Musiker verneinte alle Vorwürfe.
Das Revolutionsgericht liest dem Rapper #SamanYasin die angeblichen 11 Anklage Punkte vor, die er mutig verneint. Der Richter: Ghazi Salawati ist bekannt für seine Todesurteile. Teilt seine Geschichte. Seid die Stimme von #SamanYasin. Diese armen Menschen.#IranRevolution pic.twitter.com/ST90wKvwdw
— Düzen Tekkal (@DuezenTekkal) November 3, 2022
Revolutionsgerichte sind bekannt für solche Schauprozesse. Dabei geht es auch darum, eine Unterdrückung von Bevölkerungsgruppen publik zu machen. Unzähligen inhaftierten Demonstrierenden drohen in Iran derzeit Todesurteile. Die Woche hat das Regime im Fall von mindestens acht weiteren Demonstrierenden die Urteile zu Hinrichtungen gesprochen.
Hunderte Tote und tausende Inhaftierte
Seit rund sieben Wochen protestiert die Bevölkerung in Iran und Ostkurdistan gegen das islamistische Regime. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini. Die Kurdin aus Seqiz starb am 16. September im Polizeigewahrsam. Zuvor war sie von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Seither gehen Zehntausende gegen den herrschenden Klerus auf die Straßen und fordern einen Systemwechsel. Hunderte Menschen wurden nach Angaben von Menschenrechtsgruppen seither getötet, mehr als 14.000 verhaftet.