Lübeck: Themencafé mit Anja Flach

Die Hamburger Internationalistin und Autorin Anja Flach referierte im Rahmen des Themencafés in Lübeck zu dem Thema Frauenrevolution und Demokratische Autonomie in Rojava. Im Anschluss gab es Raum für Fragen, Austausch und Vernetzung.

Am Donnerstagabend lud die Basisantifa Lübeck zum wöchentlichen Themencafé in den Räumlichkeiten des alternative e.V. und Solizentrums in Lübeck ein. Nachdem bereits im Dezember ein Themencafé mit einer Einführung in die Gesellschaftsstruktur der autonomen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) stattfand, folgte nun die Fortsetzung und Vertiefung mit Exkursen in die demokratische Autonomie, Selbstverteidigung und Frauenrevolution.

Rojava-Revolution ein Hoffnungsträger für linke Kämpfe auf der ganzen Welt

Rund 70 Gäste trafen um 18.00 Uhr im Café Brazil ein, um gemeinsam zu essen, sich auszutauschen und kennenzulernen. Auch viele Aktivist:innen aus der kurdischen Community waren gekommen und hatten traditionelles kurdisches Essen mitgebracht, das von allen genossen wurde.

Nach einem Umzug in den Veranstaltungsraum des Solizentrums referierte die Internationalistin und Autorin Anja Flach. Sie erinnerte zunächst an die „Freundinnen und Freunde“, die bei den Anschlägen von Paris 2013 und 2022 ermordet wurden. Ihnen wurde auch durch einen Gedenktisch mit Fotos und Kerzen gedacht. Eine Aktivistin aus Kobanê, die seit sechs Jahren in Lübeck wohnt, übersetzte ins Kurdische und ergänzte mit ihren eigenen Erfahrungen.

Anja Flach gab zum Einstieg einen kurzen Überblick über die Geografie und die Ereignisse seit der Revolution in Nord- und Ostsyrien, bevor sie in die Thematik der Frauenrevolution und der autonomen Selbstverwaltung einstieg. Erfahrungsberichte von ihren Reisen gaben einen exklusiven Einblick in das Leben und die Kämpfe der Bevölkerung in den befreiten Gebieten. Dabei wies sie darauf hin, dass die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien ein Hoffnungsträger für linke Kämpfe auf der ganzen Welt sei und als Vorbild für diese fungieren könne. Hierbei stellte sie auch einen Bezug zu den aktuellen Kämpfen um Lützerath her.

„Zu sehen, dass die Aktivist:innen in Lützerath mit so viel Einsatz für ihre Zukunft kämpfen, gibt mir Hoffnung. Und hierbei geht es nicht nur um das Einhalten der 1,5-Grad-Grenze. Der Kampf für eine solidarische, geschlechterbefreite und klimagerechte Gesellschaft verbindet linke Kämpfe weltweit“, erklärte Flach.

Auf die Frage hin, wie der Erfolg der Revolution in Rojava nach Deutschland und Europa zu tragen sei, ermutigte die Internationalistin, es der Freiheitsbewegung Kurdistans gleichzutun: „Dauerhafte Strukturen schaffen, sich über Differenzen hinaus vernetzen, sich und andere bilden und Menschen dabei dort abzuholen, wo sie stehen.“