Lübeck: Gedenken an die Anschläge in Paris

In Lübeck hat eine Gedenkkundgebung für die Toten der Anschläge auf die kurdische Gemeinschaft von Paris stattgefunden. Die Aktivist:innen forderten Gerechtigkeit und eine lückenlose Aufklärung der Morde von 2013 und 2022.

In Lübeck veranstalteten Aktivist:innen der Initiative „Defend Kurdistan" am Montag eine Gedenkkundgebung für die bei den Pariser Anschlägen von 2013 und 2022 ermordeten kurdischen Revolutionärinnen und Aktivisten. Am 9. Januar 2013 wurden die kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbin) und Leyla Şaylemez (Ronahi) vom türkischen Geheimdienst MIT in Paris ermordet. Am 23. Dezember 2022, zehn Jahre später, folgte ein weiteres Massaker, bei dem das KCK-Exekutivratsmitglied Evîn Goyî (Emine Kara), der Musiker Mîr Perwer (Mehmet Şirin Aydın) und der kurdische Aktivist Abdurrahman Kızıl im
Ahmet-Kaya-Kulturzentrum erschossen wurden. 

„Wir fordern lückenlose Aufklärung und Gerechtigkeit"

Die Aktivist:innen versammelten sich in der Lübecker Innenstadt und entzündeten Kerzen vor den Bildern der Ermordeten. Nach einer Schweigeminute wiesen die Teilnehmer:innen in einem Redebeitrag auf die Vertuschungspolitik des französischen Staats hin und unterstrichen, dass diese Vorgehensweise das zweite Massaker erst möglich machte. Sie forderten umgehende Aufklärung.

Eine Vertreterin des Bündnisses „Defend Kurdistan Lübeck“ sagte zum Hintergrund des Gedenkens: „Am 9. Januar 2013 wurden die drei kurdischen Politikerinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez in Paris vom türkischen Geheimdienst ermordet. Trotz zahlreicher Hinweise auf die Verstrickung des türkischen Geheimdienstes in die Ermordung haben die französischen Behörden keine Ermittlungen in diese Richtung veranlasst. Damit haben sie den Boden für das zweite Pariser Massaker am 23. Dezember 2022 im kurdischen Kulturzentrum ,Ahmet Kaya' in Paris bereitet. Es ist kein Zufall, dass zum Zeitpunkt der Tat ein Treffen der Frauenbewegung zur Vorbereitung der jährlichen Gedenkdemonstration für die drei 2013 ermordeten Frauen stattfand. Deshalb fordern wir die lückenlose Aufklärung der beiden Attentate.”