Europaweites Gedenken: Sara, Rojbîn, Ronahî – Jin, Jiyan, Azadî!

Europaweit haben heute öffentliche Gedenkveranstaltungen für die vor zehn Jahren von einem MIT-Killer in Paris ermordeten Kurdinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) stattgefunden.

Europaweit haben heute öffentliche Gedenkveranstaltungen für die vor zehn Jahren von einem MIT-Killer in Paris ermordeten Kurdinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) stattgefunden. In vielen Städten legten Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung schwarze Kränze vor französischen Vertretungen nieder und forderten eine Bestrafung der Verantwortlichen für den Auftragsmord des türkischen Geheimdienstes an den drei kurdischen Revolutionärinnen vor zehn Jahren. Für das politische Attentat am 9. Januar 2013 ist bis heute niemand zur Rechenschaft gezogen worden, Frankreich behandelt den Fall als Staatsgeheimnis.

Gedenken vor dem kurdischen Informationszentrum in Paris

Vor dem Tatort des damaligen Anschlags, dem Informationszentrum Kurdistan in der Rue La Fayette, wurden Blumen niedergelegt und der PKK-Mitbegründerin Sakine Cansız, der KNK-Vertreterin Fidan Doğan und der kurdischen Jugendaktivistin Leyla Şaylemez mit Liedern und Reden gedacht. An dem Gedenken nahmen die Bezirksbürgermeisterin Alexandra Cordebard, Mitglieder des Pariser Senats und Stadtrats, Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie die kurdische Frauenbewegung und der Demokratische Kurdische Rat Frankreich (CDK-F) teil.

Alexandra Cordebard sagte in einer Rede: „Wir erleben schwierige Momente. Diese Angriffe richten sich gegen alle Bewohnerinnen und Bewohner von Paris und wurden gegen Menschen verübt, die demokratische und humanitäre Werte gegen den IS verteidigen.“

Für den CDK-F erklärte Sara Marcha, dass führende Frauen immer in der Schusslinie stehen und der Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit weitergehen muss, damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt.

Kranzniederlegung in Hamburg: Kein Vergeben – kein Vergessen!

In Hamburg hat der Frauenrat Rojbîn im Gedenken an Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez sowie an Emine Kara (Evîn Goyî), Mîr Perwer und Abdurrahman Kızıl, die bei dem zweiten Pariser Anschlag am 23. Dezember 2022 ermordet wurden, einen Kranz am französischen Konsulat niedergelegt. Auf dem Kranz standen die Worte: „Frankreich ist schuldig - solange die Massaker von Paris im Dunkeln bleiben. Kein Vergeben - Kein Vergessen! Wir fordern Gerechtigkeit.“

In einem vor dem Konsulat gehaltenen Redebeitrag hieß es: „Wir müssen den Weg weiterführen und zu Ende gehen, den unsere gefallenen Genossinnen angefangen haben und für den sie ihre Leben lassen mussten. Ihren Weg weiterzugehen, bedeutet zugleich zu gedenken und zu kämpfen.“ Das Gedenken endete mit den Parolen „Şehîd Namirin! Jin Jiyan Azadî!“ (Die Gefallenen sind unsterblich! Frau Leben Freiheit).

Kundgebung vor französischem Konsulat in Düsseldorf

Die Sprecherin des kurdischen Frauenverbands YJK-E, Ayten Kaplan, erklärte bei einer Kundgebung vor dem französischen Konsulat in Düsseldorf: „Frankreich hat das Verfahren zu dem Massaker vom 9. Januar 2013 eingestellt und behandelt den Fall als Staatsgeheimnis, obwohl der türkische Staat seine Täterschaft sogar zugegeben hat. Es wurde aufgeklärt, dass der Täter im Auftrag des MIT handelte. Aus diesem Grund müssen der MIT und der damalige Ministerpräsident Erdogan verurteilt werden. Wir fordern die Aufhebung des Staatsgeheimnisses und die Verurteilung der Verantwortlichen.“

Gedenken in Hannover

Der Frauenrat Ronahî gedachte der Toten von Paris am Kröpcke in Hannover und forderte die Aufklärung der beiden im Abstand von zehn Jahren begangenen Anschläge. Die Aktivistinnen riefen „Sara Rojbin Ronahi - Jin Jiyan Azadî".

Kranzniederlegung vor dem französischen Konsulat in Saarbrücken

Kranzniederlegung vor dem französischen Konsulat in Frankfurt a.M.

Kundgebung vor dem Französischen Institut in Stuttgart

Kundgebung vor dem französischen Konsulat in Bern

Französischer Konsul bei Kundgebung in München

Protest vor französischem Konsulat in London

Gedenken in Toronto

Kundgebung vor französischem Konsulat in Zürich

Protest in Helsinki