Kassel: Veranstaltung bei kritischen O-Wochen zum PKK-Verbot

In Kassel hat im Rahmen der kritischen O-Wochen eine Veranstaltung zum PKK-Verbot mit dem Thema „Zwischen Kriminalisierung und Freiheitskampf: 30 verbotene Fahnen und immer noch kein Frieden" stattgefunden.

Im Rahmen der kritischen O-Wochen (Orientierungswochen) an der Universität Kassel hat am Donnerstag die zweite Veranstaltung des Gesellschaftszentrum Kurdistan Kassel und Defend Kurdistan Kassel stattgefunden. Thema des Vortrags im Studierendenhaus der Universität Kassel war „Zwischen Kriminalisierung und Freiheitskampf: 30 verbotene Fahnen und immer noch kein Frieden". Referiert wurde der Vortag von der „Initiative Verbot aufheben“.

Eingeteilt war der Vortag in: Wer wir sind und was wir wollen, ein kurzer Abriss über die PKK, Deutschland und das PKK-Verbot, Widerstand gegen Besatzung und Repression, die Verantwortung in Deutschland und gemeinsam handeln: unterstützen und aktiv werden.

Besonders die Rolle Deutschlands wurde tiefgründig diskutiert, welche sie in der Verfolgung von Millionen Kurd:innen spielt und wie sie mit Waffenexporten an das türkische Regime aktiv diesen Vernichtungskrieg gegen sie unterstützt. Auch der Düsseldorfer Prozess von 1989, der erste große Prozess gegen zahlreiche kurdische Aktivist:innen, wurde erwähnt, da er als eine Grundlage für das 1993 vom bundesdeutschen Innenminister erlassene Betätigungsverbot für die PKK und weitere kurdische Organisationen und Verbände gesehen werden muss.

Bei der Veranstaltung, an der etwa 30 Menschen teilgenommen haben, wurde auch die bundesweite Demonstration gegen das PKK-Verbot am 27. November in Berlin vorgestellt und für die Teilnahme an ihr mobilisiert.

Die kritischen Orientierungswochen gibt es jedes Jahr zu Semesterbeginn. Es ist ein freiwilliges Angebot, das über die üblichen Formalia, Stundenplanerstellen und abendliches gemeinsames Ausgehen hinaus einen ersten hinterfragenden Blick auf Uni, Bildung und Gesellschaft gewährt. Auch wird aufgezeigt, dass das Studium nicht nur aus Pauken, Schreiben von Klausuren und Feiern bestehen muss, sondern dass es Errungenschaften gibt, die erkämpft worden sind und noch lange nicht alles erreicht ist, was wünschenswert ist. Zum Beginn des Wintersemesters 2015 gab es an der Uni Kassel erstmalig eine alternative Orientierungsphase als ergänzendes, fächerübergreifendes Angebot zu den Einführungs- und Orientierungstagen für Erstsemesterstudis, die die Fachbereiche anbieten.