Berlin: Antikurdische Gewalt in Tegeler Flüchtlingszentrum?

Im Berliner Ankunftszentrum Tegel soll es zu rassistisch motivierter Gewalt auf kurdische Asylsuchende gekommen sein. Arabischstämmige Bewohner hätten eine Schlägerei provoziert, in die sich auch Security-Mitarbeiter gemischt haben sollen.

Im Berliner Ankunftszentrum Tegel soll es zu rassistisch motivierter Gewalt auf kurdische Asylsuchende gekommen sein. ANF vorliegende Aussagen von unmittelbar betroffenen Personen zufolge sollen arabischstämmige Bewohner am Samstagabend „ungläubige Kurden“ und „Allahu Akbar“ gerufen und eine Prügelei provoziert haben. In die Auseinandersetzung sollen sich auch arabische Security-Mitarbeiter gemischt haben. Sechs Kurden seien kurzzeitig in ein Krankenhaus gekommen, ernsthafte Verletzungen hätten sie allerdings nicht davongetragen.

Zu Auseinandersetzungen und Gewalt komme es immer wieder im Tegeler Ankunftszentrum für Asylsuchende. Vor allem Kurdinnen und Kurden würden häufig belästigt und bedrängt, berichteten Bewohner gegenüber ANF. Als Folge dieser Erfahrungen hätten sie Angst und fühlten sich schutzlos. Nach dem Übergriff vom Wochenende seien rund 300 Asylsuchende, darunter Frauen und Kinder, in einen anderen Zeltkomplex gebracht worden. Zuvor hätten sie die Nacht bei kalten Temperaturen im Freien verbringen müssen.


Gegen die Sicherheitsleute im Ankunftszentrum Tegel erheben die kurdischen Geflüchteten schwere Vorwürfe. Sie seien nicht selten Schikane und Drohungen ausgesetzt, in erster Linie durch arabischstämmige Security-Mitarbeiter. Verantwortliche der Flüchtlingsunterkunft waren zu einer telefonischen Stellungnahme nicht zu erreichen.