Hungerstreik in Frankfurt gegen die Hinrichtungswelle im Iran
Aktivist:innen aus Ostkurdistan protestieren mit einem Hungerstreik an der Hauptwache in Frankfurt am Main gegen die anhaltende Hinrichtungswelle im Iran.
Aktivist:innen aus Ostkurdistan protestieren mit einem Hungerstreik an der Hauptwache in Frankfurt am Main gegen die anhaltende Hinrichtungswelle im Iran.
Aus Protest gegen die anhaltende Hinrichtungswelle im Iran ist in Frankfurt am Main am Mittwoch eine Gruppe von sieben kurdischen Jugendaktivist:innen aus Rojhilat (Ostkurdistan) in einen Hungerstreik getreten. Die Hungerstreikgruppe wird an der Hauptwache in der Frankfurter Innenstadt bis zum Samstag rund um die Uhr eine Mahnwache abhalten und auf die Situation in den iranischen Gefängnissen aufmerksam machen.
Die Aktivist:innen erklärten: „Wir sind hier als Jugend aus Ostkurdistan, wir stehen hier in Solidarität mit den Familien, deren Kinder hingerichtet werden. Darum haben wir am Mittwoch um 14 Uhr diese Mahnwache begonnen und werden bis Samstag um 14 Uhr 24 Stunden am Tag hier sein. Am Samstag finden hier in Frankfurt sowie in Köln, in der Schweiz und weltweit Demonstrationen gegen die Hinrichtungen und die Folter politischer Gefangener statt.“
Im Januar wurden 96 Todesurteile vollstreckt
Im Iran sind in diesem Jahr bereits 96 Menschen exekutiert worden. Am Montagmorgen wurden die Komala-Aktivisten Pejman Fatehi, Wafa Azarbar, Mohammad Faramarzi und Mohsen Mazloum von der iranischen Justiz hingerichtet, nachdem sie in einem Verfahren ohne juristische Vertretung oder Beweise unter anderem wegen angeblicher Spionage für Israel verurteilt worden waren. Menschenrechtsorganisationen hatten bis zuletzt versucht, die Hinrichtungen zu verhindern.
Hungerstreik in iranischen Gefängnissen
Die Frankfurter Aktivist:innen teilten zum Hintergrund ihres Hungerstreiks mit: „Mit der Ankündigung und Vollstreckung der Hinrichtung einer Reihe weiterer politischer Gefangener hat die lslamische Republik eine Welle der Abscheu und Verurteilung dieses Verbrechens ausgelöst. 61 weibliche politische Gefangene im Evin-Gefängnis kündigten einen Hungerstreik an. Dieser Hungerstreik bekam nicht nur die Unterstützung und Begleitung weiterer politischer Gefangener in anderen iranischen Gefängnissen, darunter Zeynab Jalalian, Tomaj Salehi und Mehdi Yarahi, sondern auch eine Reihe von Familien politischer Gefangener schlossen sich dieser Welle von Hungerstreiks an. Die Welle von Sitzblockaden und Hungerstreiks gegen die Todesstrafe sowie der Unmut und die Verurteilung von Hinrichtungen haben sich in den letzten Tagen in Städten einiger europäischer Länder fortgesetzt. Auch wir unterstützen diesen Hungerstreik der politischen Gefangenen im Iran.“
Aufruf zur Unterstützung
Die Aktivist:innen rufen alle freiheitsliebenden Menschen auf, die Mahnwache zu unterstützen, „um somit ihren Protest gegen die Todesstrafe, die nichts anderes als ein staatlicher Mord ist, zum Ausdruck zu bringen. Unsere Menschlichkeit erlaubt uns nicht, der Todesstrafe gleichgültig gegenüberzustehen und zu schweigen! Unsere Forderung nach Abschaffung der Todesstrafe unterscheidet nicht zwischen Gefangenen öffentlicher Verbrechen und politischen Gefangenen, und wir rufen gemeinsam: Hinrichtungen niemals und für niemanden! Wir fordern: Abschaffung der Todesstrafe! Freiheit für alle politischen Gefangenen! Nieder mit der Islamischen Republik Iran! Es lebe die Freiheit der Demokratie!“