„Große Entschlossenheit zum umfassenden Kampf gegen Isolation“

Der Ko-Vorsitzende der DBP, Keskin Bayındır, spricht über die gesellschaftlichen Diskussionen zum Kampf gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und beschreibt eine breite Entschlossenheit zum Aufbau eines Widerstandsnetzwerkes.

Die Situation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan gilt als Gradmesser der Unterdrückung und der Kriegsbestrebungen des türkischen Staates. Die andauernde Totalisolation Öcalans wird von einer Kriegspolitik auf allen Ebenen begleitet und schlägt sich auch in der Isolation der anderen politischen Gefangenen nieder. In der kurdischen Gesellschaft besteht aber ein großer Wille zum Kampf, sagt der Ko-Vorsitzende der Partei der Demokratischen Regionen (DBP), Keskin Bayındır, nach einer gemeinsam mit der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und dem Demokratischen Kongress der Völker (KCD/DTK) organisierten Serie von Treffen mit der Bevölkerung in vielen Provinzen, Städten und Landkreisen Nordkurdistans. Im ANF-Gespräch berichtet er über seine Erfahrungen.


Unser Fokus liegt auf der Isolation

Bayındır führt aus: „Das kurdische Volk hat seine Haltung zu Newroz 2021 deutlich gemacht und klargestellt, dass Abdullah Öcalan der einzige Akteur zur Lösung der seit Jahrhunderten andauernden kurdischen Frage ist und seine Isolation absolut inakzeptabel ist. Damit wurde den Institutionen der kurdischen politischen Bewegung eine ernsthafte Verantwortung übertragen. Dieses Thema steht im Mittelpunkt unserer Arbeit und das bleibt auch so. Denn das kurdische Volk akzeptiert die Isolation Abdullah Öcalans nicht weiter. In unseren öffentlichen Versammlungen wurde der Wille zur Bildung eines Netzwerks aus Bevölkerung und kurdischer Politik zum Kampf gegen die Isolation offenbart.“

Die Türkei erstickt in Chaos und Katastrophe

Zu den Folgen der Isolation sagt der Politiker: „Heute wissen wir, dass die Ursachen für die Katastrophe, das Chaos und die Krise in der Türkei in der Isolation von Herrn Öcalan begründet liegen. Alle Ressourcen des Landes werden infolge der Lösungslosigkeit der kurdischen Frage in Krieg und Gewalt gesteckt. Deshalb muss die türkische Gesellschaft gemeinsam mit den Kurd:innen ein Ende der Isolation Öcalans und damit der Lösungslosigkeit der kurdischen Frage fordern. Das ist die Realität, die unsere langjährigen Debatten offenbart haben.

Gemeinsamer Kampf

Bayındır schließt optimistisch: „Während wir diese Haltung des kurdischen Volkes an Newroz 2021 deutlich gesehen haben, haben sich auch die verschiedenen demokratischen Kräfte in der Türkei in eine Widerstandsposition gegenüber der Politik der Regierung begeben. Jetzt ist es wichtig, diese Widerstandslinie zu vereinen, sie zu verstetigen und sie an einen Punkt zu bringen, an dem Ergebnisse erzielt werden können. Wir können heute sehen, dass diese Regierung, die sich durch faschistische Methoden an der Macht hält, zerschlagen werden kann. Das Wichtigste ist, diese Realität zu sehen und den vereinten Kampf voranzubringen. Dies wird eines der Themen sein, auf die wir uns als DBP in der bevorstehenden Phase am meisten konzentrieren werden."