Gedenkveranstaltungen für Gefallene in Hannover und Bremen

In Hannover und Bremen ist Azad Şergeş, Aysa Kanîreş und Koçer Medya gedacht worden. Die internationalistischen Guerillakämpfer:innen kamen im Juni dieses Jahres in Südkurdistan ums Leben.

Bei einem Internationalistischen Gedenken in Bremen wurde der am 15. Juni dieses Jahres in Südkurdistan gefallenen Guerillakämpfer:innen Azad Şergeş (Thomas S.), Aysa Kanîreş (Kadriye Tetik) und Koçer Medya (Diyako Saîdî) gedacht. Außerdem wurde an das Leben und den Kampf von Şîyar Gabar (Jakob Riemer) und Dilsoz Bahar (Kevin Jochim), die beide im Juli vor fünf beziehungsweise acht Jahren in Kurdistan gefallen sind, erinnert.

In Redebeiträgen und Videos wurde der Lebensweg der Gefallenen nachgezeichnet, auch ihre Gedanken und Analysen aus Briefen und Interviews waren präsent. Das Programm wurde musikalisch auf der Gitarre begleitet. Eine Internationalistin fasste zusammen:

„Es ist der tiefe Glauben an ein besseres Morgen, an eine freie Zukunft aller Völker, der Azad, Asya, Koçer, Sîyar und Dilsoz einte. Mit ihrem Leben sind sie zu einer Brücke in diese Zukunft geworden. Und mıt ihrem Kampfgeist und ihrem Willen wurden sie zum Maßstab für viele andere, die auf der Suche nach einem selbstbestimmten und sinnerfüllten Leben sind.

Die Spuren, die unsere Genoss:innen hinterlassen haben, ob nun in Deutschland, der Türkei und Rojhilat, über die Berge Kurdistans bis in die ganze Welt, werden für immer den Weg des Kampfes ebnen. Ein Widerstand, der für die Freiheit aller Menschen und für ein würdevolles Leben in Frieden, überall auf der Welt ist.“

Eine Gedenkveranstaltung in Hannover, die vom Volksrat und internationalistischen Gruppen gemeinsam organisiert wurde, widmete sich ebenfalls dem Internationalisten Azad Şergeş. Erinnert wurde auch an die Gefallenen des „Todesfastens vom 14. Juli“.  Etwa 50 Personen nahmen am Gedenkabend teil.

Das Programm wurde mit einer Begrüßungsrede auf Deutsch und Kurdisch sowie einer Schweigeminute für alle Gefallenen der Weltrevolution eröffnet. Die Internationalistische Jugend erzählte vom Leben von Azad Şergeş: „Şehîd Azad war deutscher Internationalist und schloss sich 2016 der kurdischen Freiheitsbewegung an. Am 15. Juni ist er zusammen mit Aysa Kanîreş, die aus der Türkei stammte, und Koçer Medya aus Rojhilat im Widerstand gegen die türkische Besatzung in der Xaxurke-Region in Südkurdistan gefallen. Dies zeigt den internationalistischen Charakter der Freiheitsbewegung Kurdistans.“

Weiter hieß es: „Für uns ist das Gedenken an Gefallene ein nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Kampfes. Wir gedenken ihrer zu Beginn jeder Demonstration oder Veranstaltung, hängen ihre Bilder in unseren Räumen auf und tragen sie tief in unseren Köpfen und Herzen. Die Gefallenen erleuchten uns den Weg und leben in unseren Kämpfen weiter.“

In weiteren Redebeiträgen des Volksrates, der feministischen Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ und von Defend Kurdistan wurde insbesondere die internationalistische Praxis, für die die Gefallenen mit ihrem Leben stehen, betont. Auch die Kontinuität des revolutionären Kampfes vom Todesfasten des 14. Juli bis heute wurde dargestellt. Es wurde ein Video über Azad Şergeş sowie eine Dokumentation über das Todesfasten und den Widerstand im Gefängnis von Amed (tr. Diyarbakir) gezeigt und ein Gedicht darüber vorgetragen. Anschließend konnten alle Anwesenden das Wort ergreifen und in verschiedenen Beiträgen aus dem Publikum wurde insbesondere die Wichtigkeit eines gemeinsamen Widerstandsgeistes sowie die Bedeutung der Gefallenen für den Kampf, auch in Deutschland, betont.

Am Ende wurde noch gemeinsam das Lied „Bella Ciao“ gesungen, bevor der Abend mit Livemusik bei Getränken und Süßgebäck seinen Abschluss fand.