Am 6. Juli jährte sich zum achten Mal der Todestag von Kevin Jochim (Dilsoz Bahar). Wie jedes Jahr versammelten sich an diesem Tag Freundinnen und Freunde an seinem Grab in Karlsruhe. Kevin kam am 6. Juli 2015 in Siluk bei Girê Spî im Kampf gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) und für die Revolution in Rojava ums Leben. Er wuchs in Karlsruhe auf, war in der antifaschistischen Bewegung aktiv, ging 2012 nach Nordsyrien und schloss sich mit 19 Jahren der kurdischen Freiheitsbewegung an. Zuletzt kämpfte er in den Reihen der Volksverteidigungseinheiten YPG.
In einem Interview im Frühjahr 2015 sagte er: „Alle können Teil der Revolution in Rojava werden. Natürlich wenn du ein Mensch bist, der sich für Demokratie, Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit einsetzt. Diese Werte sind die Grundlage der Revolution in Rojava, Werte der Menschlichkeit, die in 5.000 Jahren Geschichte verloren gegangen sind. Denn wenn wir uns das System der kapitalistischen Moderne ansehen, dann ist das Wesentliche des Menschseins verloren gegangen. Die Revolution in Rojava ist eine Renaissance der menschlichen Werte. Es geht um eine Renaissance der Werte Demokratie, Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit. Wir schaffen diese Werte neu und geben sie der Menschheit zurück. Das ist vorbildlich für die ganze Welt.“
Auf Kevin Jochims Grabstein steht: „Die Idee des Demokratischen Konföderalismus gab mir neue Hoffnung.“ Seine Freundinnen und Freunde erklärten bei dem Gedenken: „Kevin Jochim hatte sich den Werten der Menschlichkeit und einer befreiten Welt verschrieben. Dafür sind wir ihm dankbar und werden immer an ihn erinnern.“