Festnahmen in Antalya und Riha

In Riha ist eine Friedensaktivistin festgenommen worden, die auf dem Weg zur Gruppensitzung der HDP-Fraktion im Parlament in Ankara war. Bei Razzien in Antalya wurden sieben Personen festgenommen, darunter der krebskranke Journalist Devrim Ayik.

In Antalya sind am späten Montagabend sieben Personen bei Razzien in Gewahrsam genommen worden. Zu den Festnahmen kam es nach vorliegenden Informationen auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft Antalya, die gegen die Betroffenen wegen Terrorvorwürfen ermittelt. Was ihnen konkret vorgeworfen wird, ist nicht bekannt, da die Ermittlungsakte unter Geheimhaltung gestellt wurde. Unter den Festgenommenen befindet sich auch der kurdische Journalist Devrim Ayık, der nach drei Jahren in Untersuchungshaft im Oktober 2018 aus dem Gefängnis entlassen wurde. Ayık war zum Zeitpunkt seiner Verhaftung Mitarbeiter der Zeitschrift Özgür Halk (Freies Volk). 2012 erkrankte er an Darmkrebs und steht seit seiner Entlassung im vergangenen Jahr unter Hausarrest. Er sowie sechs weitere Festgenommene werden in der Abteilung für politische Delikte im Polizeipräsidium von Antalya festgehalten.

Zu einer weiteren Festnahme ist es am Montag in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) gekommen. Im Kreis Bêrecûk (Birecik) nahm die Polizei die Friedensmutter Nazife Yiğit fest. Die Aktivistin hatte sich wenige Stunden zuvor aus Amed (Diyarbakir) auf den Weg nach Ankara gemacht, um an der heutigen Gruppensitzung der HDP-Fraktion im türkischen Parlament teilzunehmen. Was ihr vorgeworfen wird, ist unklar. Sie befindet sich weiterhin in der Kreispolizeibehörde Birecik in Gewahrsam.