Düsseldorf: Protest gegen Amnesty International

In Düsseldorf ist heute gegen die Ignoranz der Menschenrechtsorganisation Amnesty International angesichts der seit Monaten anhaltenden Hungerstreiks in den türkischen Gefängnissen protestiert worden.

Aktivistinnen und Aktivisten der kurdischen Jugendorganisation Tevgera Ciwanên Şoreşger (TCŞ) sowie Unterstützer*innen protestierten heute in Düsseldorf gegen die Ignoranz von Amnesty International (ai) angesichts der Hungerstreiks gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan in den türkischen Gefängnissen. 

Zu dem Protest vor dem AI-Büro in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt kamen am Nachmittag mehrere Aktivist*innen zusammen, die nicht nur scharfe Kritik am Desinteresse der Organisation hinsichtlich des Lebens von rund 7000 hungerstreikenden politischen Gefangenen übten, sondern auch den Umgang mit den Aktivist*innen verurteilten, die in der vergangenen Woche die Londoner AI-Zentrale besetzt hielten.

Die Verantwortlichen von Amnesty International hatten die Londoner Aktivist*innen, die an der friedlichen Besetzung teilnahmen, erniedrigender Isolation ausgesetzt. Nicht nur die Türen waren abgeschlossen und dadurch die Aktivist*innen eingesperrt worden, auch der Zugang zu den Toiletten wurde versperrt. Um die Besetzung zu beenden, hatte die Menschenrechtsorganisation nach vier Tagen eine Räumung angeordnet und der Polizei Zutritt in ihre Zentrale gewährt. Dabei wurden 20 Personen, darunter auch Aktivisten, die sich seit mehr als sechs Wochen im Hungerstreik befinden, unter Anwendung von massiver Gewalt festgenommen.

Bei dem heutigen Protest in Düsseldorf kam ein von den Aktivist*innen gefordertes Gespräch mit den AI-Verantwortlichen zustande. Außerdem wurde der Organisation ein Dossier übergeben, in dem die Freiheit von Öcalan gefordert und auf die Hungerstreikaktionen hingewiesen wird.