„Deutschland ist mitschuldig am türkischen Drohnenterror“

In Hamburg und Duisburg haben Proteste gegen den türkischen Drohnenkrieg in Rojava stattgefunden. Insbesondere die Morde an Kindern und das Schweigen der UN wurden kritisiert, der Bundesregierung wurde eine Mitschuld vorgeworfen.

In Hamburg und Duisburg haben am Mittwoch Kundgebungen gegen die andauernden türkischen Drohnenangriffe auf Nord- und Ostsyrien stattgefunden. Insbesondere die Morde an Kindern und das Schweigen der UN wurden kritisiert.

Die Türkei hat am vergangenen Donnerstag ein mit UN-Mitteln aufgebautes Bildungszentrum für Mädchen in Nordsyrien mit einer Kampfdrohne angegriffen. Die Einrichtung war im Rahmen des 2019 zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und UNICEF geschlossenen „Abkommens zur Beendigung der Rekrutierung von Kindersoldaten und der Prävention der Ausbeutung von Kindern in bewaffneten Konflikten” für Mädchen geschaffen worden, die sich den YPJ anschließen wollten, aber noch nicht 18 Jahre alt und damit zu jung waren. Bei dem Drohnenangriff wurden vier Schülerinnen getötet, elf wurden verletzt. Seit Anfang August sind acht Kinder und Jugendliche durch türkische Drohnen ums Leben gekommen, 25 weitere erlitten teils erhebliche Verletzungen.

Hamburg


An der Hamburger Sternschanze protestierten Mitglieder des Frauenrats Rojbîn, von Gemeinsam Kämpfen und dem kurdischen Volksrat gegen den türkischen Luftangriff auf das von den Vereinten Nationen (UN) geförderte Bildungszentrum für Mädchen, bei dem am 18. August 2022 Zozan Zêdan, Ranya Eta, Diyana Elo und Dîlan Izedîn beim Volleyballspielen ermordet und elf weitere verletzt worden waren.

Die Teilnehmer:innen der Kundgebung forderten ein Ende der Angriffe durch die türkische Armee, die Schließung des Luftraums über Nord- und Ostsyrien und Rechenschaft für die Menschenrechtsverletzungen der Türkei. Die Bundesregierung wurde aufgefordert, die Unterstützung für die Waffenschmiede Hensoldt einzustellen, an der sie mit 25,1 Prozent beteiligt ist. Deutschland mache sich mitschuldig an den Drohnenmorden der Türkei.

Duisburg


In Duisburg hatte der Frauenrat Asya Yüksel aus demselben Anlass zu einer Kundgebung aufgerufen. Die Teilnehmenden protestierten gegen die Besatzungsangriffe des türkischen Staates, bei denen keine Rücksicht auf Kinder genommen wird und die auf die Vertreibung der Zivilbevölkerung abzielen. In Redebeiträgen wurde zum Widerstand aufgerufen, die internationale Gemeinschaft wurde zur Solidarität aufgefordert.