QSD und UN beraten über Kinderschutz in Nordostsyrien
Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien und die QSD haben mit der UN-Sonderbeauftragten Virginia Gamba und UNICEF-Vertretern über den Schutz von Minderjährigen beraten.
Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien und die QSD haben mit der UN-Sonderbeauftragten Virginia Gamba und UNICEF-Vertretern über den Schutz von Minderjährigen beraten.
Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien und die Demokratischen Kräfte Syriens (Quwwat Suriya ad-Dimuqraṭiya, QSD) haben auf einer Online-Sitzung mit der UN-Sonderbeauftragten Virginia Gamba über das im Juni 2019 geschlossene Abkommen zur Beendigung der Rekrutierung von Kindersoldaten und der Prävention der Ausbeutung von Kindern in bewaffneten Konflikten beraten. An der Sitzung nahmen der QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi, die YPJ-Kommandantin Newroz Ehmed, die YPJ-Sprecherin Nesrîn Abdullah, Abid al-Mihbash für die Autonomieverwaltung, Redûr Xelîl von den QSD sowie Vertreterinnen und Vertreter der UN und insbesondere von UNICEF teil.
Virginia Gamba bezeichnete die bisherige Umsetzung des Abkommens als erfolgreich. Wie das Rojava Information Center meldet, sind 51 weibliche Minderjährige demobilisiert und in einer privaten Akademie untergebracht worden. Viele der sehr jungen Frauen, die sich den YPJ anschließen wollen, entfliehen familiärem Druck oder drohender Zwangsverheiratung. Sie abzuweisen und zu ihren Familien zurückzuschicken, wäre gerade aufgrund ihres Alters nicht in ihrem Interesse. Für diese jungen Frauen ist von den QSD eine gesonderte Einrichtung geschaffen worden. Weitere fünf minderjährige Frauen und 30 männliche Minderjährige sind von den QSD wieder nach Hause geschickt worden. 254 minderjährige Bewerber wurden von den QSD abgewiesen.
Die QSD haben im Rahmen des Abkommens zwölf als Militärbasis genutzte Schulen an die Bildungsbehörde zurückgegeben. Für die Umsetzung der Übereinkunft sind 243 Mitglieder der QSD und 176 Mitglieder der Inneren Sicherheit ausgebildet worden.
Auf der Sitzung wurde außerdem über die Kinder ausländischer IS-Familien in Nord- und Ostsyrien und die Möglichkeit einer Rückkehr in ihre Herkunftsländer gesprochen. Alle Seiten waren sich einig, dass die Unterbringung in Lagern den Kindern schadet und die Autonomieverwaltung dringend Unterstützung für Deradikalisierungsprogramme benötigt. Mazlum Abdi forderte die UN auf, sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen.