Delegation aus Mannheim übernimmt Mahnwache in Straßburg

Eine Delegation von kurdischen Aktivisten aus Mannheim hat die Mahnwache für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan in Straßburg übernommen.

Seit 489 Wochen findet praktisch ununterbrochen eine Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan vor den Gebäuden des Europarats und des Europäischen Komitees zur Verhinderung von Folter (CPT) statt. Jede Woche übernehmen neue Gruppen von Aktivist:innen aus ganz Europa den Protest. Am Montag übernahm eine Delegation aus Mannheim die Betreuung der Mahnwache.

Europa macht sich zum Komplizen“

Die Gruppe besteht aus Çîyager Pîrsus, Tuncer Mazi, Mustafa Yılmaz und Halil Yücel. Pîrsus kritisierte im Nahmen der Gruppe insbesondere das Schweigen der europäischen Institutionen zur Totalisolation Öcalans: „Europa macht sich durch sein Schweigen zum Komplizen bei den Verbrechen an Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und unserem Volk. Unser Kampf wird nicht enden, bevor nicht Rêber Apo und unser Volk frei sind.“

Seit März kein Lebenszeichen von Öcalan

Seit fast acht Monaten gibt es kein Lebenszeichen von Abdullah Öcalan. Der PKK-Gründer befindet sich seit über 22 Jahren in einem eigens für ihn eingerichteten Gefängnis auf Imrali im Marmara-Meer in Isolationshaft. Der letzte Kontakt zu ihm war ein kurzes Telefongespräch mit seinem Bruder Mehmet Öcalan am 25. März 2021. Seitdem hat sein Verteidigerteam weit über einhundert Besuchsanträge gestellt, von denen keiner beantwortet worden ist. Das letzte direkte Gespräch zwischen Öcalan und seinen Anwält:innen fand am 7. August 2019 statt, seitdem hat es keine Anwaltsbesuche und seit dem 3. März 2020 keine Familienbesuche mehr auf Imrali gegeben.