Bundesweit Proteste: Rojava verteidigen!

Unter dem Motto „Rojava verteidigen!“ haben Demonstrationen und Kundgebungen in Düsseldorf, Freiburg, Saarbrücken, Berlin, Hannover, Kiel, Stuttgart, Darmstadt und Hamburg stattgefunden.

In mehreren europäischen Ländern haben am Samstag Demonstrationen und Kundgebungen unter dem Motto „Rojava verteidigen!“ stattgefunden. Die Türkei greift täglich die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien an, Menschen sterben, Häuser werden zerstört, die Bevölkerung wird in die Flucht getrieben. Angriffsziel sind nicht nur die mutigen Kämpferinnen und Kämpfer, die unter hohen Opfern für die gesamte Menschheit das „Kalifat“ der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zerschlagen haben, sondern auch die Zivilbevölkerung. Das Erdogan-Regime hat dabei freie Hand, international werden die völkerrechtswidrigen Angriffe gebilligt.

Der letzte tödliche Drohnenschlag der Türkei in Nordsyrien richtete sich gegen ein Bildungszentrum für junge Frauen, das im Zuge des „Abkommens zur Beendigung der Rekrutierung von Kindersoldaten und der Prävention der Ausbeutung von Kindern in bewaffneten Konflikten” eingerichtet wurde. Vier Mädchen kamen dabei ums Leben. Sie hießen Ranya Eta, Zozan Zêdan, Dîlan Izedîn und Diyana Elo. Elf weitere Mädchen wurden verletzt. Das Zentrum liegt zwischen Til Temir und Hesekê, nur zwei Kilometer entfernt ist eine Basis der von den USA angeführten internationalen Koalition gegen den IS. Weder die Koalition noch die UNO haben die Türkei dafür verurteilt.

Vor diesem Hintergrund haben auch in Deutschland Proteste stattgefunden, bei denen eine Flugverbotszone für die Türkei in Nordsyrien und eine Stellungnahme der Bundesregierung zu den Angriffen gefordert wurde.

Demonstration in Düsseldorf

In Düsseldorf forderten Demonstrant:innen ein Ende der türkischen Angriffe auf Kurdistan und die Schließung des Luftraums über Rojava. Zübeyde Zümrüt, die Ko-Vorsitzende des Dachverbands KON-MED, sagte in einer Rede, dass der türkische Staat Rojava besetzen und Rache für die Niederlage des IS in Kobanê nehmen will. In weiteren Redebeiträgen wurden die Unterstützung des Erdogan-Regimes durch die NATO und die EU kritisiert.

Kundgebung in Freiburg

Kundgebung in Saarbrücken

Demonstration in Berlin

Demonstration in Hannover

Kundgebung in Kiel

Kundgebung in Stuttgart

Demonstration in Darmstadt

Bei einer Kundgebung in Hamburg kam es zu einem Polizeieinsatz, weil der Einsatzleiter eine Fahne der YPJ für verboten erklärte. Eine Frau wurde zur Personalienfeststellung in Gewahrsam genommen.