Im Endspurt der Türkei-Wahl im Ausland mobilisiert die Europakoordination der Grünen Linkspartei (Yeşil Sol Parti, YSP) noch einmal alle ihre Kräfte, um registrierte Wahlberechtigte bei der Stimmabgabe zu unterstützen. Das Transportnetzwerk, das die aus fast 50 Institutionen bestehende Auslandswahlkoordination der YSP im April gegründet hat, um den Stimmberechtigten das Erreichen der Wahllokale zu erleichtern, hat die Zahl der Fahrzeuge erhöht und bietet für Kranke und Ältere einen Abholservice von Zuhause an. Dafür müssen sich Wahlberechtigte an die verschiedenen Anlaufpunkte wenden. Eine Übersicht mit Kontaktdaten gibt es hier: https://anfdeutsch.com/aktuelles/netzwerk-zum-transport-von-wahlberechtigten-in-vielen-regionen-37253
Seit Ende April dürfen Menschen mit türkischem Pass, die im Ausland leben, an den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei teilnehmen. Insgesamt sind 3,4 Millionen Menschen mit türkischer Staatsbürgerschaft in 73 Ländern zur Stimmabgabe aufgefordert. Noch bis zum 9. Mai ist ein Urnengang in Wahllokalen möglich, an den Grenzübergängen kann zudem bis zum eigentlichen Wahltag am 14. Mai abgestimmt werden.
Wahlbeteiligung liegt bei über 40 Prozent
Hatte sich zunächst eine niedrige Wahlbeteiligung abgezeichnet, ist die Zahl der abgegebenen Stimmen in den vergangenen Tagen überraschend angestiegen. Wie die türkische Wahlbehörde YSK in Ankara mitteilte, wurden mit Stand von Samstagmittag 1.404.381 Millionen im Ausland abgegebene Stimmen registriert. Das sind exakt 41,11 Prozent der Wahlberechtigten. Am Dienstag lag dieser Wert noch bei etwa 20 Prozent.
In Deutschland können seit dem 27. April rund 1,5 Millionen Wahlberechtigte noch bis zum 9. Mai ihre Stimme für die Wahl in der Türkei abgeben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan muss nach 20 Jahren an der Macht um seine Wiederwahl fürchten.
Umfragen sehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Erdoğan und seinem Herausforderer, dem CHP-Vorsitzenden Kemal Kılıçdaroğlu, voraus. Kılıçdaroğlu tritt als gemeinsamer Kandidat des sogenannten „Sechsertischs“ an, eine Allianz aus sechs Oppositionsparteien unterschiedlicher politischer Lager. Die Demokratische Partei der Völker (HDP), gegen die ein Verbotsverfahren läuft, tritt unter dem Dach der YSP zur Wahl an. Für die Präsidentenwahl unterstützen beide Parteien den CHP-Chef Kemal Kılıçdaroğlu.