Auftakt der Öcalan-Demonstration in Straßburg

In Straßburg findet heute eine Demonstration gegen die Isolation von Abdullah Öcalan und das internationale Schweigen zu den Menschenrechtsverletzungen auf Imrali statt.

In Straßburg findet an diesem Samstag eine Demonstration gegen die Isolation von Abdullah Öcalan und das internationale Schweigen zu den Menschenrechtsverletzungen auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali statt. Dazu aufgerufen hatte der KCDK-E als größter Dachverband der kurdischen Diaspora in Europa. Zahlreiche Menschen strömten am frühen Nachmittag ins Deutsche Viertel und sammelten sich auf der Place de la République.

Zum Auftakt der Demonstration wurden Reden gehalten. Der kurdische Politiker Remzi Kartal, der Ko-Vorsitzender des kurdischen Volkskongress (Kongra-Gel) ist, bezeichnete die Abschottung Öcalans von seiner Außenwelt als „größtes Hindernis“ vor einer Lösung der kurdischen Frage und Frieden im Mittleren Osten. Das CPT als Antifolterkomitee des Europarats sei aufgerufen, seinen Pflichten nachzukommen und die Bedingungen auf Imrali zu korrigieren. Die Institution hatte zwar in der Vergangenheit selbst auf die Isolation Öcalans hingewiesen, aber keinerlei Druck auf die Türkei aufgebaut, das in dem Inselgefängnis im Marmarameer jenseits gültigen Rechts umgesetzte Foltersystem zu beenden.

Gute Stimmung trotz regnerischem Wetter in Straßburg

Laut Kartal werde es nicht möglich sein, ein demokratisches Klima in der Türkei und darüber hinaus zu erreichen, solange die Isolation auf Imrali andauert. „Deswegen muss das CPT seine Verantwortung erfüllen und Druck auf den türkischen Staat ausüben“, fordert der Politiker.

Von der Place de la République zieht die Demonstration derzeit hinter einem Fronttransparent mit der Aufschrift „Die Freiheit wird siegen“ – ein Zitat von Öcalan – und einem Fahnenmeer in den Farben grün, rot und gelb zum Europaviertel. Vor dem Sitz des Europarats soll am frühen Abend eine abschließende Kundgebung stattfinden.