Zuflüsse zum Wansee werden durch Staudämme zerstört

Durch Staudämme und Wasserkraftwerke werden die Zuflüsse des Wansees und ihre artenreiche Fauna und Flora zerstört.

Die Schluchten, durch die sich die Zuflüsse des Wansees gegraben haben, bilden besonders artenreiche Ökosysteme. Die Natur der Region ist jedoch an vielen Orten bereits zerstört, an anderen akut bedroht. Fast jeder Zufluss des Wansees in Nordkurdistan wird aufgestaut, um mit Wasserkraft Strom zu gewinnen.

In der Umgebung des Wansees befinden sich insgesamt siebzehn Seen. Kleine Bäche und reißende Ströme bilden die Zuflüsse. Im Moment sind allein im Kreis Şax (Çatak) in den Schluchten Sortkînê, Zîrîl, Sîneber, Buyuk, Dûdan, Bîdar, Şeyhdegîrmen und Alakanê 15 Staudammprojekte im Bau. In den Tälern, die für ihre Schönheit weithin berühmt sind, werden Nussbäume verschiedenster Art unter Wasser gesetzt. Die Fischbestände, insbesondere die der Forellen, werden vernichtet, da Forellen sauerstoffreiches, fließendes Wasser benötigen.

In Erdîş (Erçiş) wird die Zîlan-Schlucht, der Ort eines historischen Massenmords, durch einen Staudamm zerstört. In diesem Zusammenhang werden geschützte Arten wie eine regionale Varietät des Feuersalamanders ausgerottet.

Hunderte Arten bedroht

Insbesondere die Fließgewässer Zîlan, Bendîmahî, Delîçay, Engîl, Guzeldere und Memedîk, die den Wansee und den See Erçek speisen, sind Brutgebiete der nur im Wansee vorkommenden Perlbarbe. Durch die Staudämme wird auch dieser endemische Fisch vom Aussterben bedroht.

Massenhaftes Fischsterben hat begonnen

Aufgrund der Einschränkung der Zuflüsse zum Wansee durch die Staudämme werden beide Seen immer mehr verschmutzt, wodurch die Perlbarben verenden. In Tûşba wurden bereits Tausende tote Fische angespült. Bisher wurde nichts gegen das Fischsterben unternommen. Die Fische wie auch die Arbeitsplätze von 30.000 Fischern werden den Staudämmen geopfert.