Das Aktionsbündnis Ende Gelände hat soeben einen Anreisestopp für das Aktionswochenende im Rheinischen Kohlerevier verkündet. Um den Schutz aller Beteiligten angesichts der COVID-19-Pandemie sicherzustellen, hat Ende Gelände ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet. Teil dieses Hygienekonzeptes ist die Begrenzung der Teilnehmenden auf 3.200 Personen, die auf auf mehrere kleine Anlaufstellen verteilt sind. Es wird erwartet, dass die Begrenzung der Teilnehmenden bald erreicht sein wird.
Dazu erklärt Paula Eisner, Pressesprecherin von Ende Gelände: „Wir sind überwältigt, dass trotz der schwierigen Situation tausende Menschen zivilen Ungehorsam leisten wollen. Wir setzen damit ein starkes Zeichen für den sofortigen Kohleausstieg und Klimagerechtigkeit. Es tut uns sehr leid für alle Personen, die durch die Teilnahmebegrenzung nicht an unserer Aktion teilnehmen können. Wir möchten daher gerne auf die vielfältigen anderen Protestmöglichkeiten verweisen, zum Beispiel bei der Demonstration von ,Alle Dörfer bleiben' oder bei der Besetzung im Dannenröder Wald.“
Für das kommende Wochenende hatte Ende Gelände Blockaden von Kohleinfrastruktur im Rheinischen Kohlerevier angekündigt. Parallel dazu findet am Freitag der nächste globale Klimastreik von „Fridays for Future“ statt. Für Samstag rufen „Alle Dörfer bleiben“ und „Fridays for Future“ zur Demonstration am Tagebau Garzweiler auf. Darüber hinaus ist die Besetzung im Dannenröder Wald in Hessen momentan akut räumungsbedroht.
Im Dannenröder Wald wird seit einem Jahr mit einer Besetzung versucht, den Bau der Autobahn A49 zu verhindern. Seit heute morgen gibt es für die Räumung eine juristische Grundlage. Die Behörden fordern die Aktivistinnen und Aktivisten auf, die Baumhäuser ab Samstag zu verlassen und die Bauten nicht mehr zu nutzen. Ab dem 1. Oktober wird die Polizei versuchen, die Baumhäuser zu räumen. Die bisherigen Versuche der Polizei, Barrikaden zu beseitigen, verliefen erfolglos.
Sarah, eine Klimaaktivistin aus dem Dannenröder Camp, kündigt Widerstand an: „Den Bau der Autobahn zu verhindern und die Natur und das Trinkwasser zu schützen, ist im Sinne aller Menschen. In Zeiten, in denen eine Verkehrswende dringend notwendig ist, ist eine neue Autobahn politisch kurzsichtig und unverantwortlich. Deswegen sind wir hier und werden hier bleiben. Im Jahr 2020 wird keine Autobahn mehr ohne massiven Widerstand gebaut!“