„Hoch die internationale Solidarität“ hallte heute durch die Straßen von Wien. Dort protestierten am Sonnabend mehrere hundert Menschen aus der Klimabewegung, diversen linken Organisationen und der kurdischen Freiheitsbewegung gemeinsam für Frieden und Klimagerechtigkeit. Die Demonstration richtete sich gegen die Preissteigerungen im Energiebereich sowie für eine Umstellung auf erneuerbare Energien. Die Wiener Ortsgruppe der internationalen Solidaritätskampagne Rise Up 4 Rojava, die zu einem Kurdistan-Soliblock aufrief, betonte, dass die Klimagerechtigkeitsbewegung und die Solidaritätsbewegungen für die Revolution in Iran und in Kurdistan zusammenarbeiten müssten.
Die Regime in Iran und der Türkei profitierten nämlich von der Abhängigkeit Europas von Öl und Gas, so eine Sprecherin von Rise Up 4 Rojava. Das sei ein Mitgrund, warum sie auch von österreichischen Politiker:innen hofiert würden. Erst kürzlich war eine iranische Delegation in Wien, um über das iranische Atomprogramm zu verhandeln. Und auch mit der Türkei sucht Österreich die Annäherung: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig reiste erst kürzlich nach Ankara, um das Kooperationsabkommen zwischen den beiden Hauptstädten zu verlängern. Auch Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer sowie Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka trafen sich im Sommer mit dem türkischen Präsidenten Erdogan und Vertretern seines Regimes.
© Christopher Glanzl
„Wir wollen, dass die Zusammenarbeit Österreichs mit den Regimen in Iran und in der Türkei endet!“ heißt es dazu von Rise Up 4 Rojava Wien. „Und dafür ist es notwendig, mit der Abhängigkeit von fossilen Konzernen zu brechen.“ Dem stimmten auch die an der Demonstration beteiligten Klima-Organisationen zu. Die Gruppe System Change Not Climate Change forderte in ihrem Redebeitrag unter anderem die Enteignung von Konzernen wie der OMV (Österreichische Mineralövereinigung).