Sinkender Euphratpegel verschmutzt Trinkwasser

Laut Nationalem Wasserzentrum ist der Verschmutzungsgrad des Euphrats durch den sinkenden Wasserstands auf 5 Prozent gestiegen. Die Wasserbehörde von Raqqa hat daher Sofortmaßnahmen ergriffen, um die Trinkwasserversorgung der Stadt zu sichern.

Mehr Partikel gelangen ins Wassernetz

Der Wasserstand des Euphrats sinkt täglich, insbesondere im Euphratsee, dessen Pegel auf 6 Meter gefallen ist. Dementsprechend steigt die Konzentration der Verunreinigung des Wassers, beispielsweise durch gestörte Sedimentation. Laut einem aktuellen Bericht des Nationalen Wasserzentrums hat der Verschmutzungsgrad des Euphrats hierdurch 5 Prozent erreicht. Infolgedessen ist auch das Trinkwasser kontaminiert. Als Reaktion darauf ergreift die Wasserbehörde von Raqqa Maßnahmen zur Bekämpfung der Verschmutzung.

Im Gespräch mit ANHA sagte Hussein al-Jarjab, Ko-Vorsitzender der Wasserbehörde von Raqqa, dass der Wasserfluss des Euphrat deutlich zurückgegangen sei, was sich direkt auf die Qualität des Trinkwassers in Raqqa ausgewirkt habe. Die Konzentration der Verunreinigung des an die Haushalte verteilten Trinkwassers sei gestiegen.

Reinigung des Wassernetzes und Planung von integrierten Filtern

Laut einem Bericht des Nationalen Wasserzentrums hat die Wasserverschmutzung aktuell die zulässige 5 Prozent Marke überschritten, was die Wasserbehörde von Raqqa dazu veranlasst hat, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu bewältigen.

Es wurde umgehend ein Team gebildet, das die ganze Nacht hindurch daran arbeitet, das Wassernetz der Stadt zu reinigen. Ziel ist es, den Verschmutzungsgrad zu senken und die Wasserqualität auf ein akzeptables Niveau zu bringen.

Die Wasserbehörde plant außerdem, in naher Zukunft Brunnen zu bohren. Diese Brunnen werden den Sand auf natürliche Weise herausfiltern, bevor das Wasser das Wassernetz erreicht.

Trinkwasserversorgung in Raqqa

Ein großer Teil der Bevölkerung in der Stadt Raqqa und ihrer Umgebung deckt seinen Bedarf aus dem Wasser des Euphrat. Nach der Entsalzung wird das Flusswasser mittels Dynamos in der ganzen Stadt verteilt.

Die Wasserfördermenge der Stadt beträgt 12.000 Kubikmeter pro Sekunde. Zusätzlich zu den 40 Trinkwasser-Pumpstationen in der Stadt Raqqa und ihrer ländlichen Umgebung gibt es zusätzliche Stationen in deutlich weiter entfernten Gebieten für eine Notfallunterstützung.

Seit 2020 hat der türkische Besatzungsstaat die Menge des Euphratwassers, die nach Nordsyrien fließen sollte, erheblich reduziert, wodurch der Wasserstand gesunken ist und sich aus weiten Landstrichen zurückgezogen hat. Infolgedessen haben die hinter den Dämmen im Norden und Osten Syriens angelegten Seen einen erheblichen Teil ihrer strategischen Reserven verloren.

Bild © ANHA Agency