„Sand im Getriebe“-Aktion #blockIAA hat begonnen
In München haben die Blockaden der IAA begonnen. Über tausend Aktivist:innen des Aktionsbündnisses Sand im Getriebe sind am Start.
In München haben die Blockaden der IAA begonnen. Über tausend Aktivist:innen des Aktionsbündnisses Sand im Getriebe sind am Start.
Über tausend Aktivist:innen des Aktionsbündnisses „Sand im Getriebe“ haben sich am Freitagmorgen in München in Bewegung gesetzt, um den Ablauf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) mit Blockaden zu stören. Diese Aktionen des zivilen Ungehorsams finden unter dem gemeinsamen Motto #blockIAA statt. Daran beteiligen sich mit Sand im Getriebe auch die Bündnisse „…ums Ganze!“ und „No Future for IAA“. Alle Aktivist:innen konnten jedoch noch nicht aufbrechen, da sie von der Polizei aufgehalten werden. Eine Kleingruppe blockiert seit zwei Stunden die sogenannte Blue Lane Road der IAA.
Wir brauchen eine radikale Verkehrswende
„Wir werden das Greenwashing der Autokonzerne und das Versagen der Politik nicht mehr hinnehmen. Über tausend Aktivist:innen sind mit uns in München und tragen den Protest auf die Straßen. Wir wollen klarmachen: wir brauchen eine radikale Verkehrswende, wenn Politik und Konzerne unsere Zukunft verkaufen, statt zu handeln, nehmen wir das selbst in die Hand“, so Lou Winters, Pressesprecherin von Sand im Getriebe. „Wir haben in einem Aktionskonsens vereinbart, dass wir uns ruhig und besonnen verhalten werden. Die Sicherheit aller Beteiligten hat für uns höchste Priorität. Unser Protest richtet sich nicht gegen Besucher:innen der IAA, sondern gegen die verlogene Industrie und die Politik. Schon seit Beginn des Aktionstags schlägt uns massive Gewalt entgegen. Doch wir lassen uns von den Drohszenarien der Politik und Polizei nicht einschüchtern, denn es geht hier um unsere Zukunft“, teilt das Aktionsbündnis mit.
Wir leiten heute das Ende der IAA ein
Liv Roth, Pressesprecherin vom Bündnis ...ums Ganze!, erklärt zur Aktion: „Wir leiten heute das Ende der IAA ein. Mit massenhaften Blockaden des zivilen Ungehorsams setzen wir ein kämpferisches Zeichen für Klimagerechtigkeit. Staat und Autoindustrie waren schon immer Treiber der Klimakrise. Beiden geht es um Profite und nicht um Bedürfnisse von Menschen und Natur. Das e-Auto ist nur eine Scheinlösung. Stattdessen nehmen wir uns die Straßen für eine radikale Mobilitätswende.“
Kletterblockade bei Blue Lane
Im Vorfeld des Aktionstages kam es vermehrt zu Personenkontrollen, zahlreiche Aktivist:innen wurden schon während der Anreise in Gewahrsam genommen. Bereits in der vergangenen Woche sprach der Innenminister Joachim Hermann vom größten Polizeieinsatz seit Jahren und rief Bürger:innen zur Denunziation auf. Zum Beginn des Protests gegen 9.30 Uhr setzte die Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Aktivist:innen ein. Unbemerkt von den Beamt:innen gelang es Bündnismitgliedern gegen 11.45 Uhr, die Blue Lane der IAA, eine Verbindungsstraße zwischen Messe und Innenstadt, mit einer Kletteraktion zu blockieren. Sie sehen ihre Aktion nach eigener Aussage auch in Solidarität mit den am Dienstag wegen einer ähnlichen Aktion inhaftierten IAA-Gegner:innen. Weitere Blockaden und Proteste für die Verkehrswende sind über den Tag zu erwarten.
Bilder: Sand im Getriebe