In dem in der Provinz Wan gelegenen Dorf Şêxan (tr. Yurtbaşı) haben Soldaten der türkischen Armee die Bevölkerung terrorisiert, um den Marmorsteinbruch einer Privatfirma zu schützen. Es wurden Schusswaffen eingesetzt und Ställe niedergerissen, vier Menschen wurden festgenommen.
In dem Dorf im Landkreis Payîzava (tr. Gürpınar) ist vor zehn Jahren öffentliches Land der Firma DIMER für den Abbau von Marmor überschrieben worden. Dagegen hatten sich die Anwohner:innen erfolgreich gewehrt. Jetzt hat DIMER einen neuen Versuch gestartet und wird dabei vom Staat und Militär unterstützt. Bereits während des Fastenmonats Ramadan hatte die Dorfbevölkerung auf dem Gelände protestiert und vergeblich die Einstellung des Projekts gefordert. Am Mittwochabend fanden weitere Proteste vor dem geplanten Steinbruch statt.
Auf Wunsch von DIMER sind 200 Soldaten mit Aufstandsbekämpfungsfahrzeugen in dem Dorf eingerückt. Im Steinbruchgebiet wurden knapp 20 Ställe niedergerissen. Als die Menschen aus dem Dorf dagegen protestierten, gaben die Soldaten Schüsse ab und nahmen vier Personen fest.
In dem Gebiet, in dem Marmor abgebaut werden soll, leben knapp 700 Personen in ungefähr 80 Haushalten. Das Dorf Şêxan befindet sich mitten auf dem Gelände.