Lawinengefahr in Serhed-Region

In der nordkurdischen Serhed-Region sorgen starke Schneefälle für massive Probleme. Der Wetterdienst warnt vor erheblicher Lawinengefahr in Wan, Bedlîs, Mûş und Colemêrg.

Die Regionaldirektion für Meteorologie hat vor erheblicher Lawinengefahr in der Serhed-Region gewarnt. In den vergangenen Tagen seien in den nordkurdischen Provinzen Wan, Bedlîs, Mûş und Colemêrg zum Teil ungewöhnlich große Mengen an Neuschnee gefallen. In Kombination mit starkem Wind erhöhe sich dadurch die Lawinengefahr, meldete der Wetterdienst am Samstag.

In Colemêrg sind seit dem Vortag mindestens 289 Siedlungsgebiete wegen heftigen Schneefällen von der Außenwelt abgeschnitten. Betroffen sind neben der gleichnamigen Provinzhauptstadt auch die Landkreise Şemzînan (Şemdinli) und Gever (Yüksekova). Auch in Wan, Bedlîs und Mûş ist das öffentliche Leben in hunderten Wohngebiete wegen heftigen Schneefalls zum Erliegen gekommen. Zwar sind vielerorts Winterdienste mit Räumfahrzeugen im Einsatz, um die Straßen vom Schnee und Eis zu befreien. Entspannung ist allerdings noch nicht in Sicht, im Gegenteil: In den nächsten Tagen soll es weiter schneien.

Der viele Schnee wird in der Serhed-Region zu dieser Jahreszeit regelmäßig gefährlich. Letzten Februar waren in Muskî (Bahçesaray) in der Provinz Wan ein fahrender Kleinbus und eine Baumaschine von einer Lawine mitgerissen worden. Fünf Menschen starben. Während der Bergungsarbeiten löste sich eine zweite Lawine, die einen Teil der Rettungsmannschaft traf. Insgesamt kamen 41 Menschen ums Leben, mehr als 80 wurden verletzt.