Kanada: First Nations blockieren Zugverkehr

Seit etwa dreieinhalb Wochen blockieren Angehörige der First Nations den Zugverkehr unter anderem bei Belleville-Ontario. Sie protestieren damit gegen ein Pipeline-Projekt durch das Gebiet der Wet’suwet’en.

An vielen Punkten im Bahnnetz in British Columbia sind die Schienen seit dreieinhalb Wochen durch Barrikaden blockiert. Mit der Aktion protestieren Angehörige der First Nations und solidarische Aktivist*innen gegen ein Gas-Pipeline-Projekt durch das Gebiet der Wet’suwet’en in British Columbia. Am Wochenende hatte der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau ein sofortiges Ende der Blockaden gefordert. Der Prostest wird von der First Nation der Wet’suwet’en angeführt. Vertreter*innen der First Nations forderten eine sofortige Wiederaufnahme des Dialogs und den Abzug der Bundespolizei von ihrem Land. Außerdem müsse das Pipeline-Projekt von Coastal GasLink sofort aufgegeben werden.

Der Kommunikationsminister Marc Garneau stimmte in einem Interview einem Abzug der Bundespolizei und der Wiederaufnahme der Verhandlungen zu, forderte aber im Gegenzug die Auflösung der Barrikaden im Rahmen des Dialogprozesses. Er warnte vor den ökonomischen Konsequenzen der Blockade. Die Aktivist*innen blockieren unter anderem strategisch wichtige Routen für Güterzüge zwischen dem Osten und Westen des Landes.