Hamburg setzt ein Zeichen für den Hambacher Wald
Etwa 1000 Menschen kamen in Hamburg zusammen, um gegen die Abholzung des Hambacher Forstes zu protestieren und Solidarität mit den Besetzer*innen zu zeigen.
Etwa 1000 Menschen kamen in Hamburg zusammen, um gegen die Abholzung des Hambacher Forstes zu protestieren und Solidarität mit den Besetzer*innen zu zeigen.
In Hamburger Schanzenpark sind 1000 Menschen zusammengekommen, um Solidarität mit dem Widerstand im Hamburger Forst zu zeigen.
Auch die Geschichte des Hambacher Waldes war Thema. Er ist mindestens 12.000 Jahre alt. Seine Geschichte ist auch ein Beispiel für den sich ausbreitenden Kapitalismus. Bis ins 19. Jahrhundert war er ein Bürgerwald, die Bauern durften Brennholz entnehmen und ihre Schweine zur Mast in den Wald treiben, jedoch durfte kein Baum gefällt werden. So blieb das große Waldstück bis ins späte 19. Jahrhundert weitgehend unberührt erhalten. Dann ging auch der Bürgerwald allmählich in Privatbesitz über. Der wirklich drastische Eingriff kam erst Mitte der 1970er Jahre, als sich die umliegenden Gemeinden, inzwischen Besitzer des Waldes, im Schatten der Ölkrise bereiterklärten, den Wald an Rheinbraun (heute RWE) zu verkaufen, um ihn zur Gewinnung der darunterliegenden Braunkohle abholzen zu lassen.
Im Schanzenpark wurde ein gemeinsames Solidaritäts-Foto gemacht. Mitgebrachte Pappschilder konnten mit Parolen versehen oder bemalt werden. Eine Rednerin rief die Aktivist*innen auf, die Schilder überall in Hamburg aufzuhängen, damit der Protest überall sichtbar wird. Auch wurde ein Brief einer Aktivistin aus dem Hambacher Forst verlesen, auf dem sie ihre Trauer über den Tod von Steffen Meyn zum Ausdruck brachte. Der Journalist war vor drei Tagen bei einem Sturz aus 20 Meter Höhe tödlich verunglückt. „Er nannte sich hier bei uns im Wald ‚Sonne‘ und wie die Sonne jede Stunde an einem anderen Ort wieder aufgeht, so lebt auch Steffen hier weiter“, hatte sie geschrieben.