In den frühen Morgenstunden sind rund 4.000 Aktivist*innen des Bündnisses Ende Gelände zu den Tagebauen im Lausitzer und Leipziger Revier aufgebrochen. Verschiedene Aktionsgruppen sind aus Dresden, Leipzig und Berlin gestartet, um massenhaft und ungehorsam Tagebaue und Kohleinfrastruktur zu blockieren. Das Aktionsbündnis Ende Gelände fordert damit den sofortigen Kohleausstieg und einen grundlegenden Systemwandel. Parallel sind vielfältige Demonstrationen von Fridays For Future und Umweltverbänden geplant.
„Tausende Menschen haben sich früh am Morgen auf den Weg gemacht, um im Novemberwetter Tagebaue, Bagger und Schienen zu besetzen. Entschlossen fordern wir den sofortigen Kohleausstieg. Wir befinden uns an einem kritischen Punkt – das Zeitfenster, um die Klimakrise zu stoppen, schließt sich rapide. Doch wir haben noch Hoffnung: Heute nehmen wir den Kohleausstieg selbst in die Hand und stellen uns mit unseren Körpern der Zerstörung in den Weg“, so Johnny Parks, Pressesprecher von Ende Gelände.
„Nachdem gestern 630.000 Menschen beim Klimastreiktag mit Fridays For Future für effektiven Klimaschutz demonstriert haben, gehen wir heute einen Schritt weiter und leisten zivilen Ungehorsam. Während wir handeln, diskutiert die Bundesregierung ein vollkommen unzureichendes Kohleausstiegsgesetz. Leider hat dieses politische Versagen System. Unser Wirtschaftswachstum beruht auf der ungebremsten Ausbeutung von Menschen und Natur. Konzerne wie RWE oder EPH erwirtschaften seit Jahrzehnten Milliardengewinne, indem sie Raubbau an unserer Zukunft betreiben“, erklärt Sina Reisch, Pressesprecherin von Ende Gelände.
Ende Gelände hat in den letzten Jahren mehrfach mit tausenden Menschen Kohleinfrastruktur im Rheinland und in der Lausitz blockiert. Über 6000 Aktivist*innen besetzten im vergangenen Sommer zentrale Knotenpunkte des Rheinischen Braunkohlereviers – unter anderem stand die Schienenzufuhr zum Kraftwerk Neurath, Deutschlands größtem Kohle-Kraftwerk, für fast 48 Stunden still. An den Aktionen von Ende Gelände beteiligen sich Menschen aus ganz Europa.