Der „Kleine Palast“ in Heskîf verfällt

Heskîf hatte mit seiner 12.000 Jahre alten Geschichte nicht nur eine kulturhistorische Bedeutung, sondern war auch einer der schönsten Orte in Nordkurdistan. Der türkische Staat hat den Ort mit einem Staudamm überflutet, die Bauwerke verfallen.

Die historische Ortschaft Heskîf (tr. Hasankeyf) in der nordkurdischen Provinz Êlih (Batman) ist durch den Ilisu-Staudamm im vergangenen Jahr überflutet worden. Einige der Bauwerke aus der 12.000 Jahre alten Siedlung sind einbetoniert worden, so auch der vor etwa 900 Jahren errichtete „Kleine Palast“. Weil die Ummantelung Kalkgestein enthält und damit wasserdurchlässig ist, droht dem Palast der Verfall. Der überdachte Bereich des Bauwerks ist 216 Quadratmeter groß, hat drei Fenster und ein eingearbeitetes Löwen-Relief. Von der einstigen Pracht ist nicht mehr viel übrig.

Zahlreiche weitere historische Bauwerke aus Heskîf sind in einen „Kulturpark“ genannten Bereich am Tigris-Ufer versetzt worden. Der von der staatlichen Wasserbehörde DSI errichtete Staudamm ist inzwischen nach dem AKP-Politiker und ehemaligen Minister in „Veysel Eroğlu“ umbenannt worden. Neben Heskîf sind durch das gigantische Projekt 198 Siedlungen überflutet worden.