Sudanesische Opposition ruft zum Generalstreik auf

Die Proteste im Sudan gegen den Militärrat, der nach dem Sturz des Diktators Omar al-Baschir die Macht ergriffen hat, gehen weiter. Nun ruft die Opposition zum zivilen Ungehorsam und zu einem Generalstreik auf.

Auch am vergangenen Sonntag ging die Opposition im Sudan auf die Straßen und forderte den Rücktritt des militärischen Übergangsrats im Land. Auf den Protest reagierten die Militärkräfte allerdings erneut mit Gewalt. So sollen nach Agenturmeldungen bei den bewaffneten Übergriffen auf die Demonstrierenden mindestens sieben Menschen getötet und mehr als 180 verletzt worden sein.

Die Oppositionsbewegung antwortet auf die erneute Gewalt des Militärrats mit einem Aufruf für einen Generalsstreik und zivilen Ungehorsam am 14. Juli. Zudem soll am Tag zuvor eine erneute Großdemonstration gegen den Militärrat stattfinden.

 Militär will die Macht nicht abgeben

Am 11. April wurde der langjährige Machthaber des Sudans Omar al-Baschir infolge von monatelangen Protesten der Bevölkerung durch das Militär gestürzt. Die landesweiten Proteste waren im Dezember 2018 wegen einem enormen Anstieg der Lebenshaltungskosten im Sudan ausgebrochen. Al-Baschir hatte zuvor über 30 Jahre hinweg mit einem diktatorischen Kurs das Land beherrscht.

Seit dem Sturz al-Baschirs hat der Militärrat die Kontrolle über den Sudan übernommen. Die Opposition setzt allerdings ihre Proteste fort und fordert die Einsetzung einer zivilen Übergangsregierung. Am 3. Juni wurde ein Protest in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum durch das Militär blutig niedergeschlagen. Dabei wurden mindestens 128 Menschen getötet. Rund einen Monat nach diesem Massaker weicht die Opposition weiterhin nicht von den Straßen, wie die Proteste am vergangenen Sonntag eindrucksvoll unter Beweis stellten.