Sudan: Opposition stimmt Vorschlag für Übergangsverwaltung zu

Im Sudan dauert der Konflikt zwischen dem Militärrat und der demokratischen Opposition an. Äthiopien, als Vermittler zwischen beiden Seiten, schlägt die Errichtung einer mehrheitlich aus Zivilist*innen bestehenden Übergangsverwaltung vor.

Über 25 Jahre regierte der Diktator Omar al-Bashir über den Sudan. Nach langen Protesten wurde er schließlich am 11. April dieses Jahres gestürzt. Dann ergriff allerdings ein Militärrat die Macht. Es stellte sich schnell heraus, dass dieser nicht gewillt war, die Forderungen der Protestbewegung der Bevölkerung umzusetzen. Stattdessen ging der Militärrat mit brutaler Gewalt gegen die andauernden Proteste vor.

Doch trotz der Gewalt dauern die Proteste im Sudan an. Der Militärrat sah sich deshalb gezwungen, ein Vermittlungsangebot der äthiopischen Regierung anzunehmen. Der als Vermittler beauftragte Mahmud Drir vermeldete nun, dass führende Personen aus der Protestbewegung dem Vorschlag zur Einrichtung einer Übergangsverwaltung zugestimmt haben. Diese Übergangsverwaltung soll aus acht Zivilisten und sieben Mitgliedern des Militärs bestehen.

Zuvor hatte das Oppositionsbündnis untereinander den Vorschlag einer dreijährigen Übergangszeit für den Sudan ausgehandelt. In diesem Zeitraum sollte ein provisorisches Parlament aus 300 Mitgliedern einberufen werden, von denen 2/3 aus der Protestbewegung bestehen sollten. Doch der Militärrat lehnte diesen Vorschlag der Opposition ab, weshalb es am 20. Mai zu einem Stopp der Verhandlungen zwischen beiden Seiten gekommen war.