Zahl der Todesopfer im Sudan auf 108 gestiegen

Das Ausmaß des Massakers der sudanesischen Armee gegen die Protestbewegung für Freiheit und Veränderung ist größer als bislang angenommen. Die Zahl der Todesopfer ist auf 108 gestiegen.

Seit der Absetzung des bisherigen Machthabers und Diktators des Sudans, Omar al-Baschir, durch das Militär, fordert die Protestbewegung für Freiheit und Veränderung den Übergang zu einer zivilen Leitung im Land. In den letzten Tagen hat das sudanesische Militär allerdings mit äußerster Brutalität auf die Forderungen Demonstrierenden reagiert. So eröffneten die Soldaten am 3. Juni in der Hauptstadt Khartum das Feuer auf die Protestierenden. Erst jetzt lichtet sich das Ausmaß des Massakers an der Protestbewegung. Gestern wurden 40 Leichname aus dem Fluss Nil geborgen. Damit beläuft sich Zahl der bislang ermittelten Toten auf 108.

Den vom Militär nach dem Massaker getätigten Dialogaufruf mit der Demonstrierenden lehnte der Sprecher der Protestbewegung, Muhammed Yusuf al-Mustafa, ab. „Es handelt sich um keinen ernstgemeinten Aufruf. Das Militär eröffnet das Feuer auf die Protestierenden und ermordet sie. Wir lehnen den Aufruf deshalb ab und werden unsere Proteste fortsetzen“, so al-Mustafa.