Libysche Nationalarmee kündigt Waffenstillstand wegen Corona an

Die Kommandantur der Libyschen Nationalarmee unter General Haftar hat einen Waffenstillstand aufgrund der Corona-Pandemie bekanntgegeben und vor der fortgesetzten Entsendung türkischer Söldner in die Region gewarnt.

Die Libysche Nationalarmee unter General Chalifa Haftar hat aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus einen Waffenstillstand akzeptiert. Das gab die Generalkommandantur der LNA am Samstag bekannt. Wenn sich die Einheitsregierung von Fayez al-Sarradsch an den Waffenstillstand halte, will auch die LNA „ihre Verantwortung erfüllen“.

In der Erklärung der LNA wird darauf hingewiesen, dass die Türkei weiter Söldner und Waffen nach Libyen verschifft. Damit werde die Gefahr einer Ausbreitung der Corona-Pandemie in Tripolis und den umliegenden Ländern erhöht.

In Libyen findet ein Stellvertreterkrieg zwischen der von Muslimbrüdern dominierten, international anerkannten libyschen Einheitsregierung und der Libyschen Nationalarmee (LNA) des Generals Haftar statt. Während die türkische Regierung die Einheitsregierung massiv ausrüstet und Dschihadisten sowie eigene Truppen schickt, wird Haftar vor allem militärisch durch die berüchtigte russische Söldnergruppe Wagner, aber auch von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Frankreich gestützt.