Bagdad: Tausende gehen gegen US-Botschaft vor

Nach dem Angriff der USA auf Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien haben Tausende Menschen die US-Botschaft in Bagdad belagert.

Tausende Menschen haben vor der US-Botschaft in Bagdad US-Fahnen verbrannt, Überwachungskameras heruntergerissen und „Tod Amerika“ gerufen. Zuvor waren 25 Personen, die bei US-Luftangriffen getötet wurden, beigesetzt worden. Die Protestierenden überwanden anschließend Absperrungen zur sogenannten Grünen Zone. Direkt vor den Toren der US-Botschaft kam es zu Zusammenstößen zwischen den Protestierenden und irakischen Sicherheitskräften. Viele der Protestierenden trugen Uniformen des proiranischen Hashd-al-Shaabi-Milizbündnisses. Unter ihnen waren auch Frauen in Uniformen und mit irakischen Fahnen. Die Protestierenden forderten: „Das irakische Parlament soll die US-Truppen hinauswerfen, sonst werden wir es tun.“

Am 29. Dezember hatten US-Kampfflugzeuge fünf Basen der irakischen Hisbollah bombardiert. Die proiranische irakische Hisbollah ist Teil von Hashd al-Shaabi. Nach Angaben von Hashd al-Shaabi befinden sich unter den 25 Getöteten auch mehrere Kommandanten. Das Pentagon bestätigte die Bombardierung von drei Zielen im Irak und zwei Zielen in Syrien. Diese Angriffe seien als Vergeltung für die Raketenangriffe auf US-Basen erfolgt. Man habe den Irak diesbezüglich gewarnt. Direkt nach dem US-Angriff wurden erneut vier Katjusha-Raketen auf die US-Basis Taji bei Bagdad abgefeuert.