US-Luftangriffe im Irak und Syrien: 19 Tote

Die USA hat Stellungen der schiitischen Miliz Hashd al-Shaabi bombardiert und dabei mindestens 19 Personen getötet.

Der US-Verteidigungsminister Mark Esper bezeichnete im nachhinein die Bombardierung von insgesamt fünf Zielen im Westen des Iraks und Ostsyriens mit F-15-Kampfflugzeugen als einen „erfolgreichen Angriff“. Ziel der Bombardierungen war dieses Mal nicht der IS, sondern eine schiitische Milizengruppe, die unter dem Verdacht stehe, von Teheran kontrolliert zu werden.

Der Angriff galt den Hisbollah-Brigaden in den Reihen des schiitischen Milizenbündnisses Hashd al-Shaabi. Das Pentagon erklärte, die Luftangriffe hätten dazu geführt, dass die Angriffskapazitäten der Hisbollah-Brigaden vermindert wurden.

Während irakische Regierungsverantwortliche gegen das Vorgehen der USA innerhalb des irakischen Staatsgebietes protestierten, wurden kurz nach den Luftangriffen vier Raketen in Richtung einer US-Militärstation in der Nähe von Bagdad abgefeuert.

Vermehrter Raketenbeschuss auf US-Stellungen im Irak

Die Luftangriffe der USA wurden vom amerikanischen Verteidigungsministerium als Vergeltungsmaßnahme für den zunehmenden Beschuss von US-Militärstützpunkten im Irak bezeichnet. Tatsächlich wurden seit dem 28. Oktober insgesamt elf Mal Stellungen im Irak beschossen, in denen sich US-Soldaten oder Diplomaten aus den USA aufhielten.

Die Angriffe am vergangenen Freitag sollen allerdings eine neue Qualität aufgewiesen haben. So ist die K1-Militärbasis der USA in Kerkûk (Kirkuk) insgesamt mit 36 Raketen beschossen worden. Eine Rakete schlug in der unmittelbaren Nähe des Versammlungssaals ein. In den USA machte man die Hisbollah-Brigaden für diese Angriffe verantwortlich.

Irak wird zum Schlachtfeld des iranisch-amerikanischen Konflikts

Nach den jüngsten Luftangriffen erklärte ein irakischer Militärsprecher, dass die USA die Souveränitätsrechte des Iraks missachten würden. Zudem haben verschiedene politische Akteure eine Kampagne gestartet, mit welcher die USA zum Rückzug aus dem Irak aufgerufen werden. Aktuell sind 5.200 US-Soldaten im Irak stationiert.

Trotz der Präsenz der USA im Irak hat der Iran in vergangenen Jahren seinen Einfluss im Nachbarland sukzessive ausgebaut. Die seit dem 1. Oktober andauernden Proteste im Irak richten sich nicht alleine gegen die Regierung in Bagdad, sondern auch gegen die iranische Einflussnahme auf die Politik im Land. So wurde während der Proteste Ende November das iranische Konsulat in Nadschaf in Brand gesteckt. 

Politische Beobachter befürchten, dass sowohl die USA als auch der Iran in zunehmend aggressiver Form versuchen, den Einfluss des jeweils anderen im Irak zu schwächen.  Für den ohnehin konfliktgeplagten Irak bedeutet dieser Zustand bereits jetzt eine weitere Eskalation der politischen Krise im Land.