Über 440 Tote bei Protesten im Irak

Seit Beginn der Proteste gegen Korruption im Irak wurden seit Anfang Oktober mehr als 440 Menschen getötet; die Anzahl der Verletzten wird auf etwa 20.000 geschätzt.

Seit Anfang Oktober protestieren die Menschen im Irak gegen Korruption, die schlechte Verwaltung und ökonomische Probleme. Immer wieder kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Staatsgewalt, bei denen die Sicherheitskräfte häufig scharfe Munition gegen die Protestierenden einsetzen. Gestern griff allerdings eine bewaffnete Gruppe die Demonstrant*innen an und tötete mindestens zwölf Personen. Viele weitere wurden verletzt. Die Bewaffneten näherten sich auf Motorrädern und eröffneten das Feuer auf die Demonstrant*innen. Der Iran wird verdächtigt, hinter dem Angriff zu stehen. Iranische Pasdaran sind aktiv an der Niederschlagung der Proteste im Irak beteiligt.

Mit den gestern getöteten Menschen starben seit Anfang Oktober mindestens 440 Personen im Kontext der Proteste. Die Zahl der Verletzten wird auf etwa 20.000 geschätzt.

Iran will Einfluss auf Bildung neuer Regierung nehmen

Vergangene Woche hatte der irakische Ministerpräsident Adil Abd al-Mahdi seinen Rücktritt verkündet. Nun versuchen der Iran und auch andere Regionalmächte, Einfluss auf die neue Regierungsbildung zu nehmen. Der schiitische Geistliche Ali al-Sistani rief dazu auf, diese „Einflussnahme ausländischer Mächte“ zurückzuweisen. Er kündigte an, selbst keine Rolle bei der Regierungsbildung spielen zu wollen.

US-Sanktionen gegen drei Iran-Lobbyisten

Zuletzt hatten die USA mehrere Personen, die für ihre Nähe zum iranischen Regime bekannt sind, der Einmischung in innere Angelegenheiten des Irak beschuldigt und mit Sanktionen belegt. Dabei handelt es sich um Personen aus der Führung der Miliz Hashd al-Shaabi.