Vor den Parlamenten der australischen Bundesstaaten New South Wales und Victoria haben Protestaktionen anlässlich der Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei vor 23 Jahren stattgefunden.
Sydney
An einer Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude in Sydney nahmen die Abgeordneten David Schoebridge und Jamie Parker sowie Senatorin Lee Rhiannon von der Partei The Greens teil. Ebenfalls anwesend waren der Autor Peter Boyle und der kurdische Schriftsteller Mansur Rezaki, der im Vorstand von PEN Sydney ist. Die Rednerinnen und Redner auf der Kundgebung verurteilten das internationale Komplott gegen Abdullah Öcalan und die kurdische Bewegung, das am 15. Februar 1999 zur Inhaftierung des PKK-Mitbegründers in der Türkei geführt hat. Um einen dauerhaften Frieden in Kurdistan zu erreichen, müsse Öcalan freigelassen werden. Die australische Regierung wurde aufgefordert, Druck auf die Türkei auszuüben, um die rechtswidrige Isolation Öcalans zu beenden und erneute Friedensverhandlungen zu ermöglichen.
Melbourne
Mit denselben Forderungen fand eine Kundgebung in Melbourne statt. In Redebeiträgen wurde die Vision Abdullah Öcalans von einer basisdemokratische Gesellschaftsordnung, Frauenbefreiung und Ökologie als „Hoffnung für die moderne Menschheit“ beschrieben. Das von dem kurdischen Vordenker vorgelegte Projekt einer „demokratischen Nation“ innerhalb des Modells „Demokratischer Konföderalismus“ ermögliche ein würdiges Leben aller menschlichen Gemeinschaften und Lebewesen über staatliche Grenzen hinaus. Die Aktivist:innen forderten eine Entkriminalisierung der kurdischen Befreiungsbewegung und die Streichung der PKK von den „Terrorlisten“ der USA und der EU.