Kampagne für PKK in Oslo und Melbourne

Weltweit wird eine Kampagne für die Entkriminalisierung der kurdischen Bewegung geführt. In Oslo und Melbourne sind Unterschriften gegen die Einstufung der PKK als terroristische Organisation gesammelt worden.

In Australien und Norwegen wird für die internationale Kampagne gegen die Einstufung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als terroristische Organisation geworben. Die Kampagne für die Entkriminalisierung der PKK ist im vergangenen November von der internationalen Initiative „Justice for Kurds” ins Leben gerufen worden und richtet sich an den Rat der Europäischen Union. Das Ziel sind vier Millionen Unterschriften für die Streichung der PKK von der „Terrorliste“. Die Petition der Kampagne kann auch online unterzeichnet werden.


In der Innenstadt von Oslo informierten Aktivist:innen des kurdischen Gesellschaftszentrums an einem Stand über die Kampagne und ihre Hintergründe und sammelten Unterschriften. Der Stand wird im wöchentlichen Wechsel von den im Osloer Gesellschaftszentrum organisierten Komitees errichtet und ist vorerst bis zum kurdischen Neujahrsfest Newroz am 21. März geplant. In dieser Woche übernahm das örtliche PJAK-Komitee den Stand. Für 13 Uhr ist außerdem eine Kundgebung gegen das internationales Komplott angekündigt, das vor 23 Jahren zur Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei geführt hat.


Im sonnigen Melbourne wurden an einem Stand des Verbands NAV-KURD Unterschriften gesammelt. Die kurdischen und australischen Aktivist:innen informierten Interessierte mit Flugblättern und im persönlichen Gespräch über die Kampagne und die Situation in Kurdistan.

Die Initiative „Justice for Kurds“ hebt in der Kampagne hervor, dass die Einstufung der PKK als terroristische Organisation als Rechtfertigung für Angriffe auf Kurdinnen und Kurden und als Kriegsgrund dient und dazu führt, dass „endemische Ungleichheiten übersehen und soziale Probleme nicht angegangen” werden. Unterstützung erfährt die Friedensinitiative von international bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Zivilrecht, Kunst und Kultur, darunter die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek, die afghanische Frauenrechtsaktivistin Selay Ghaffar, der Hamburger Völkerrechtler Norman Paech und der slowenische Philosoph Slavoj Zizek.