Zivilist bei Angriff in Minbic getötet

In einem Dorf bei Minbic ist ein Bewohner durch einen Angrifff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen getötet worden, ein zweiter Mensch wurde verletzt.

Türkischer Staatsterror gegen Rojava

In Minbic in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ist ein arabischer Zivilist durch Artilleriefeuer der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen getötet worden, ein zweiter wurde verletzt. Der Angriff wurde dem örtlichen Militärrat zufolge in der vergangenen Nacht auf das östlich von Minbic gelegene Dorf Dirric (Al-Daraj) verübt, beide Männer erlitten schwere Kopfverletzungen. Während der ältere von beiden, ein 45-Jähriger, auf der Stelle tot war, wurde ein 26 Jahre alter Bewohner des Dorfes in einer Klinik notoperiert. Ihm gehe es „den Umständen entsprechend gut“. Der Mann sei außer Lebensgefahr, hieß es aus dem Krankenhaus von Minbic.

Der Militärrat von Minbic sprach von Beschuss aus schweren Waffen, der zu nächtlicher Stunde auf Dirric einsetzte, und verurteilte die Attacke als Kriegsverbrechen. Verantwortlich seien Söldner der „Syrischen Nationalarmee“ (SNA), ein von der Türkei aufgebauter und finanzierter Verband dschihadistischer Milizen. Der den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) angeschlossene Verband war maßgeblich an der Befreiung Minbics vom Terror der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) beteiligt und sorgt seit August 2016 für die militärische Verteidigung der Region. Der Formation angeschlossen ist auch die Enîya Kurdan (ar. Jabhat al-Akrad, dt. Kurdische Front) und die Revolutionäre Brigade Idlib.

Permanenter Staatsterror

Die Türkei bombardiert so gut wie täglich die Demokratische Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) sowie Gebiete, die bei den Angriffskriegen und Invasionen von 2016, 2018 und 2019 nicht vollständig besetzt worden waren, aber in die illegale Besatzungszone integriert werden sollen. Die sowohl vom Boden als auch aus der Luft erfolgten Angriffe geschehen mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft und bleiben für die türkische Regierung folgenlos. Minbic, das etwa 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze liegt, ist vom Terror der Türkei und deren islamistischen Hilfstruppen besonders betroffen. Der Kanton war 2022 vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan neben Tel Rifat als erstes Angriffsziel für eine neuerliche Invasion der Türkei in Nord- und Ostsyrien benannt worden. Immer wieder sterben Zivilist:innen infolge der Militärgewalt auf Minbic.