Nach Artillerieangriffen: Flächenbrand in Minbic

In Minbic ist nach Artillerieangriffen türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen ein Flächenbrand ausgebrochen. Die Feuerwehr und der Zivilschutz konnten bislang nicht eingreifen.

Gezielte Attacken auf Lebensgrundlagen

Infolge schwerer Artillerieangriffe durch Besatzungstruppen ist in Minbic ein Flächenbrand ausgebrochen. Wie der Militärrat der Stadt in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien mitteilte, stehen seit dem Mittag mehrere Hektar Feld in Flammen. Grund seien „gezielte Attacken“ der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Verbündeten. In dem betroffenen Gebiet, das zur Ortschaft Saydiyah (auch Al-Sayada) im Nordwesten Minbics gehört, seien innerhalb von wenigen Minuten mehr als zwei Dutzend Granaten eingeschlagen. „Quelle der Angriffe war die Basis in Şêx Nasir“, erklärte der Militärrat. Von dem türkischen Armeestützpunkt, der wenige Autominuten südwestlich von Saydiyah liegt, erfolgen die meisten Angriffe in der Region.

Ob Menschen durch den Beschuss verletzt wurden, sei noch nicht bekannt. Der Militärrat konnte aufgrund des Feuers bislang nicht feststellen, ob sich Personen zum Zeitpunkt der Angriffe auf den Feldern aufhielten. Und auch die Feuerwehr und der Zivilschutz waren zuletzt nicht in der Lage, einzugreifen. Sowohl die Gefahr weiterer Bombardierungen, aber vor allem ungünstige Windverhältnisse machten Brandbekämpfungsmaßnahmen derzeit nicht möglich, hieß es.


Der Kanton Minbic (Manbidsch), der Teil der Demokratischen Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) ist, steht seit Monaten unter Dauerbeschuss türkisch-dschihadistischer Aggressoren. Vornehmliches Ziel der Angriffe sind landwirtschaftliche Flächen in Wohngebieten, die dicht besiedelt sind. Durch die Zerstörung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung bezweckt Ankara die Vertreibung der rechtmäßigen Bewohnerschaft. Minbic war 2022 vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan neben Tel Rifat als erstes Angriffsziel für eine neuerliche Invasion der Türkei in Nord- und Ostsyrien benannt worden und soll nach den Wünschen des türkischen Regimes in die illegale Besatzungszone integriert werden.