Erneut Felder bei Minbic in Brand gesteckt

Türkische Besatzungstruppen haben erneut Felder in der selbstverwalteten nordsyrischen Region Minbic in Brand gesetzt. 20 Hektar Getreidefelder wurden vernichtet.

Kriegsverbrechen in Nordsyrien

Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Söldner setzen alles daran, die selbstverwalteten Regionen in Nord- und Ostsyrien zu destabilisieren. Dazu gehören auch Angriffe auf Infrastruktur, Ökonomie und Grundversorgung. In diesem Rahmen steckten die türkischen Invasionstruppen am Dienstag bei Minbic Felder in Brand. Das Feuer breitete sich rapide aus und setzte Felder bei den Dörfern El Bugaz, Kirijah und Abu Hayj in Brand. Auf einer 20 Hektar großen Fläche wurde die Ernste zerstört. Die Feuerwehr versucht, die Brände zu löschen.

Nach Schätzungen der Selbstverwaltung sind bei den Angriffen der letzten Wochen 500 Hektar Getreideernte und 18.000 Olivenbäume vernichtet worden. Eine Zerstörung von diesem Ausmaß bedroht die vorwiegend von der Landwirtschaft lebende Region akut.

Aber auch die Zivilbevölkerung befindet sich direkt im Visier der Angriffe. Vor wenigen Tagen war eine 55 Jahre alte Frau bei Minbic in ihrem Haus getötet worden, als dort eine türkische Artilleriegranate einschlug. Bei dem Angriff in der Nacht zum 23. Mai wurden außerdem fünf Personen verletzt. Einem Zehnjährigen musste das Bein am Oberschenkel amputiert werden. Insgesamt wurden bei dem Angriff vor wenigen Tagen 200 Artillerieeinschläge gezählt.

Minbic steht besonders im Fokus der Angriffe, da sich die Stadt etwa 30 Kilometer entfernt von der türkischen Grenze in strategischer Lage für einen Einfall nach Nord- und Ostsyrien eignet. Zur Zeit der IS-Herrschaft stellte Minbic eines der wichtigsten strategischen Zentren dar, da ein Großteil der logistischen und personellen Unterstützung des IS durch die Türkei über Minbic lief. Entsprechend tief getroffen war die Türkei von der Befreiung von Minbic. 2022 verkündete der türkische Regimechef Erdoğan, Minbic und Tel Rifat seien die Primärziele einer türkischen Invasion in der Region.